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  #1911  
Alt 19.05.2009, 15:25
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AndreAC AndreAC ist offline
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Zitat von Stephanie Beitrag anzeigen
Natürlich geht es um gekränkte Eitelkeiten. Er hat seinen Abgang damals forciert und wahrscheinlich hat man bei Alemannia blauäugig gehofft, er verzichtet aus Liebe zur Alemannia auf einen Betrag X. Aber wer macht das schon? Weil alles so toll lief und sie alle so ehrenhaft gehandelt haben? Im Leben nicht. Und jetzt versuchen sie ihm so in die Suppe zu spucken.
Naja, ich sehe da weder gekränkte Eitelkeiten noch einen Versuch "in die Suppe zu spucken". Beide Seiten kämpfen einfach mit gleichen Mitteln um Geld. Schauen wir uns das Szenario doch einmal komplett an.

Zunächst die Vorgeschichte:
  • Schmadtke möchte den Vertrag mit der Alemannia vorzeitig auflösen lassen. Alemannia sperrt sich und will den Sportdirektor zumindest bis zum Vertragsende halten.
  • Nicht viel später geht es in die Verhandlungen, ob der bald auslaufende Vertrag noch verlängert werden soll. Schmadtke kann sich natürlich plötzlich eine Weiterbeschäftigung vorstellen.
  • Scheinbar liefen die Verhandlungen dann aber nicht nach dem Geschmack des amtierenden Sportdirektors. Schmadtke verkündet seinen Abgang trotz anderweitiger Vereinbarung vor laufenden Kameras. Hier kann mir niemand glaubhaft sagen, dass er nicht ganz genau wusste, was er tut... und wohin das führt.
  • Alemannia reagiert auf diesen Alleingang (in meinen Augen) korrekt und beurlaubt Schmadtke mit sofortiger Wirkung.
  • Schmadtkes Ausgangslage ist wunderbar: Ihm stehen noch Gehalt und Prämien bis Saisonende zu, d.h. er kann sich zurücklehnen und schauen was da kommt. Ich glaube nicht, dass die Alemannia einen Verzicht erwartet hat, aber sicherlich hat man auf eine baldige neue Beschäftigung, die natürlich eine Auflösung des Vertrags voraussetzt, gehofft.
Schmadtke hat aber zunächst keinen neuen Job angenommen und erst jetzt bei Hannovers Angebot zugeschlagen. Was passierte dann?
  • Schmadtke äußerte sich in einem Interview, dass er ja leider erst im Juli bei Hannover anfangen könne, da sein Vertrag mit Alemannia noch laufe.
  • Alemannia hat keinerlei Grund auf den noch laufenden Vertrag zu bestehen. Stattdessen kann sogar noch einiges an Geld gespart werden, wenn Schmadtke sofort bei Hannover beginnt.
  • Anscheinend hat Alemannia jedoch den Verdacht, dass Schmadtke bei Hannover schon tätig sei. So kam es zum im Artikel zitierten Schreiben.
  • Natürlich bestreitet Schmadtke ein bereits bestehendes Beschäftigungsverhältnis. Aber nach dem verpassten Aufstieg (und somit dem Wegfall der Prämie) kann er sich plötzlich vorstellen, den Vertrag doch schon zum Monatsende aufzulösen.
Dazu wird es auch hoffentlich kommen, denn auch wenn es "nur noch" um ein Monatsgehalt geht, so wird Alemannia das Geld sicher gut brauchen können.

Eine Besonderheit kann ich hier nicht entdecken. JS kämpft mit allen Mitteln um jeden Cent, der ihm irgendwie zustehen könnte. Und Alemannia bemüht sich darum, keinen Cent mehr zu zahlen, als irgendwie nötig ist. JS verhält sich Alemannia gegenüber sicherlich nicht sonderlich "nett", aber er tut das, was zu erwarten war. Alemannia will sich zurecht nicht über den Tisch ziehen lassen (Gibt es schon ein Beschäftigungsverhältnis?) - irgendeine Ankündigung, man wolle JS nicht aus dem Vertrag lassen, sehe ich nirgendwo.

Übrigens: Ehrenamtlich kann man ja sein, aber ich hoffe das im Vertrag berücksichtigt ist, dass er seiner Tätigkeit für Alemannia nicht gleichzeitig anderswo nachgehen darf. Sonst könnte sich so mancher Sportdirektor z.B. mit einem Scouting-Büro ganz gut nebenberuflich selbständig machen, denn die Erkenntnisse sammelt er ja eh
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