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Alt 17.10.2008, 16:56
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Aix-la-Chapelle Aix-la-Chapelle ist offline
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Ansonsten mag ich diese Smilie - Flut ja ganz und gar nicht, aber in diesem Falle wären alle weiteren Argumente nur verfälschend. Bis auf vielleicht, dass sich so einige der "Schmadtke-raus-Jünger" jede deiner Zeilen auf der Zunge zergehen lassen sollten und sich mal fragen sollten, was wohl nach einem Schmadtke bei unserer Alemannia los wäre bzw. passieren würde. Von daher:




Zitat:
Zitat von Mott Beitrag anzeigen
Ich kann das nur unterschreiben.

Sicherlich: Auch JS ist nicht ohne Fehl & Tadel. Aber was will man ihm denn nun wirklich ankreiden? Etwa dass seine Trefferquote nicht (mehr) die 100-Prozent-Marke erreicht? Dass er ab und an zu eher spröden Umgangsformen neigt? Na, wenn das triftige Gründe für eine Trennung sein sollen, dann sollten sich nicht nur die Räte, sondern auch einige hier im Forum einmal ganz dringend hinterfragen.

Oder stört man sich daran, dass er nicht jedem nach dem Mund redet und aus seinem Herzen selten eine Mördergrube macht? Dass er Ecken und Kanten hat, an denen man sich leicht stoßen kann? Dass er keiner dieser scheinwerfergeil-adretten dampfplaudernden Heißluftkocher ist, die ansonsten so typisch für die Branche sind? Der Großteil der schwarz-gelben Funktionärsträger und die meisten der hier Diskutierenden würden sich diese Eigenschaften doch mit Vergnügen als Orden an die Brust heften.

Auch wenn sich JS im Hinblick auf die jüngsten drei Trainerentscheidungen einige kritische Fragen gefallen lassen muss, bleibt für mich seine Fachkompetenz unumstritten. Aber wirklich imponiert haben mir immer sein Pragmatismus und sein Sinn für das Machbare. Während viele seiner Kollegen gerne zwischen wehleidig und nassforsch aber immer lautstark vom Vorstand Finanzmittel für unlimitierte Verstärkungen einklagen, hat er es immer verstanden, Aachens Transferpolitik sachlich & seriös an den Sachzwängen auszurichten. Das hat uns in der Vergangenheit viele bis dato undenkbare Optionen eröffnet. Sein Wirken hat erheblich dazu beigetragen, dass sich die Alemannia wieder auf der Landkarte des Profifußballs etablieren und als lohnender Gesprächspartner präsentieren konnte. Denn er hat es geschafft, dem Ganzen so etwas wie Kontinuität, Konsolidierung, Stringenz, Seriosität und Akribie zu verpassen.

Sollte der Sportdirektor am Ende der Saison seine Koffer packen (müssen), bestände die Gefahr, dass sich alles wieder auf das Kofferchaosniveau früherer Jahre zurückentwickelt. Denn dann werden sich die Experten fröhlich an den Spieltisch setzen und einen Nachfolger auswürfeln müssen. Ich möchte mir erst gar nicht vorstellen, welche Kriterien da eine Rolle spielen werden. Nur das fußballerische Know how dürfte minder entscheidend sein. Schließlich kann das von den AR-Helden niemand so wirklich bewerten. All den Scharlatanen, Blendern, Möchtegerns und Clowns wären also wieder die Toren geöffnet. Oder man zaubert einen Darling a la Erik Meijer als Placebo aus dem Hut. Hauptsache der Neue kommt nicht gar so unbequem & unabhängig wie JS daher.

So gefährlich es auch klingen mag: So lange wir in den wichtigen Gremien keinen haben, der JS qua Sachverstand auf Augenhöhe begegnen kann, und der nicht allein seinen eigenen Platz an der Sonne im Sinn hat, können wir uns einen Ausfall dieser Konstante nicht leisten.
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