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Alt 29.12.2017, 09:01
tivolino tivolino ist offline
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Zitat:
Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Aber die Einlage müsste durch die Gesellschafter getätigt werden, bei uns also alleine durch den e.V., wenn ich mich nicht irre...
Das sehe ich auch so, denn die neue GmbH muss ja erstmal formell gegründet werden, bevor sie überhaupt geschäftsfähig wird, einen Geschäftsführer benennen und dann auch (Sponsoren-)Verträge abschließen kann. Dafür braucht man allerdings keine Million. Der e.V. könnte die neue GmbH jetzt zügig auf 25.000-Euro-Basis gründen und die Formalien erledigen, sodass die neue Gesellschaft dann möglichst bald damit beginnen könnte, über Sponsorenverträge oder auch über einen sehr frühzeitigen Start des Dauerkartenverkaufs Geld ranzuschaffen. Im Rahmen des Lizensierungsverfahrens nimmt man dann im Frühsommer die offenbar notwendige Kapitalerhöhung vor.

Ich denke mal, dass der Verband das Geld nicht schon bei der Mitte März fälligen Einreichung des Lizenzantrags sehen will, sondern dass er uns bis zum Saisonbeginn am 1. Juli Zeit lassen wird. Wird zeitlich zwar trotzdem alles ziemlich eng, und die Sponsoren müssten Entgegenkommen zeigen, aber es kann funktionieren.

Trotzdem wäre es aber nicht ganz unheikel, das gesamte Stammkapital innerhalb der ersten paar Monate gleich wieder auszugeben. Da sollten im Etat unbedingt ein paar Sicherheitspuffer eingebaut werden. Denn wenn man am Geschäftsjahresende ins Minus geriete, weil vielleicht der kalkulierte Zuschauerschnitt nicht erreicht wurde oder weil sich im Saisonverlauf unvorgesehene Zusatzkosten ergeben haben, drohte gleich wieder eine bilanzielle Überschuldung. Mindestens eine schwarze Null zu schreiben ist also absolute Pflicht.

Es tun sich aber noch andere Fragen auf - vor allem die Frage, wie man mit den Gläubigern der jetzigen insolventen GmbH klarkommen will.
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll ja das gesamte materielle und immaterielle Vermögen von der alten auf die neue GmbH übertragen werden. Angefangen vom Spielrecht, der Marke selbst, den Vermarktungsrechten und dem Personal bis hin zur letzten Ballpumpe und den Trainingsleibchen. In der insolventen GmbH verbleiben nur die Verbindlichkeiten inklusive der Steuerschulden.

Niering hat grundsätzlich Recht, wenn er die Zeitung schreiben lässt, dass eine solche Übertragung der Betriebsmittel in vielen Insolvenzverfahren angewendet werde. Allerdings rücken die Gläubiger die Rosinen in der Regel nicht "einfach so" und nur sehr selten für einen symbolischen Euro heraus, sondern sie lassen sich diese Rosinen gut bezahlen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Gag an einer solchen übertragenden Sanierung ja, dass der neue Betreiber quasi als Investor auftritt und den Gläubigern mehr zahlt als sie bei einer einfachen Liquidierung der insolventen Gesellschaft herausholen würden.

Ich nehme also an, dass man den Gläubigern irgendetwas anbieten muss, damit sie bei dem Deal mitmachen. Aber was, wenn man aktuell gar nichts auf der hohen Kante hat? Vielleicht einen dicken Stapel Besserungsscheine, der die neue GmbH in Zukunft auf lange Zeit hinaus belasten würde?

Lieber nicht ausmalen möchte ich mir die Vorstellung, dass in dieser Situation aus dem Nichts ein China-Mann, ein Kölmel oder sonst ein Geldsack auftaucht, der für die derzeit noch bei der insolventen GmbH liegenden Betriebsmittel einfach mal ein oder zwei Milli****** auf den Tisch legt. Ich weiß nicht, ob der eine oder andere Gläubiger da vielleicht weich werden würde und ob Niering so ein Angebot überhaupt ablehnen könnte.
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