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Alt 15.11.2010, 23:48
tjangoxxl tjangoxxl ist offline
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Zitat von Kurparkinferno Beitrag anzeigen
Ein Bericht über die erste Auswärtstour der neuen Aachener Ultra-Gruppierung Kurparkinferno Burtscheid Ultras von 2010:

Zur Feier der Gründung der neuen Ultrá-Bewegung in unserer schönen Kaiserstadt machte sich der KIBU-Mob aus Burtscheid auf den Weg, um unsere Schwarz-Gelben auch in München lautstark zu unterstützen. Bereits auf der Hinfahrt wurde dabei von staatlichen Stellen und Unternehmen deutlich gemacht, dass man in Bayern nicht erwünscht war – so wurden unser neuer Capo und die Gruppo am Hauptbahnhof Frankfurt ohne Begründung über eine Stunde lang festgehalten. Diese von staatlicher Seite bekannte Schikane konnte jedoch unseren Willen nicht brechen und unter lautstarken Unmutskundgebungen und öffentlichen Sympathiebekundungen der neutralen Passanten wurde die Fahrt fortgesetzt. Auch mit der hinterhältigen Stornierung der für uns reservierten Zugabteile schossen sich die staatlichen Stellen ein Eigentor. Durch Vermischung mit den allgemein unwissenden Zugreisenden konnten wir enormen Zuspruch für unsere Ziele verzeichnen! Dabei wurden auch Außenstehenden die Grenzen unserer Gutmütigkeit aufgezeigt und der Kasten des im Zug vorhandenen Schmutzwassers aus Frechen-Ost demonstrativ vernichtet. So konnte man zwar eine Stunde später, aber nach äusserst erfolgreicher Fahrt seine ausgesperrten Brüder am Hauptbahnhof München in die Arme schließen.

Schnell enterte man mit einigen Flaschen den Bahnhofsvorplatz, wo einem von den Fußballkonsumenten aber nur Unverständnis entgegengebracht wurde. Deswegen verzog man sich schnell in das von den Münchener Freunden bereitgestellte Quartier und machte sich von dort auf den Weg, die Landeshauptstadt weiter zu erkunden. Nach einigen Gerstenkaltschalen und einem kleinen Imbiss stellte man mit Freuden fest, dass im „Mama Döner“ ein Aufkleber unseres geliebten TSV hinter der Theke zu entdecken war. Auch in einer Kneipe etwas weiter konnte man Spuren aus der Kaiserstadt entdecken. Den Abend beschloss man schließlich gemeinsam mit den ausgesperrten Brüdern in einer Fußballkneipe, die viel Unterhaltung, aber leider zuwenig Distanz vom allgegenwärtigen Kommerz bot.

Am nächsten Morgen ging es nach einer kleinen Stärkung weiter zum ersten Ground des Wochenendes: Auch die Jungs vom FC Schwabing konnten beim Spiel gegen Herbertshausen auf die Unterstützung des Höllenmobs zählen. Mit der Zaunfahne setzte man ein Zeichen, und über volle 60 Minuten riss die Stimmung nicht ab. Dabei konnte auch der optische Support überzeugen. Leider machten aber staatliche Repressalien den Einsatz von Pyromaterial unmöglich. Zum Abschluss konnte man noch ein Zeichen für die ausgesperrten Brüder setzen.

Im Anschluss ging es direkt weiter zum Spiel FC Bayern II – RW Erfurt im Stadion an der Grünwalder Straße. Auf dem Weg dorthin knüpfte man Kontakte zu zwielichtigen Fans des Clubs aus Thüringen und konnte durch schlagkräftige Argumente sogar einen Aufkleber mit der Aufschrift „Tischfußballhooligans“ (geschmückt mit Messer, Hammer und Axt) ergattern. Diesen wird man bei Gelegenheit dazu nutzen, eine Straßenlaterne in der geliebten Kaiserstadt zu schmücken (nicht ohne im Nachgang zu behaupten, dies nicht gewesen zu sein). Den Angeboten der Erfurter, mit ihnen den Gästeblock zu erstürmen, entsprach man nicht. Dies war wohl auch besser so, wurde man doch von weiteren Dunkeldeutschen als Supporter von Dynamo Dresden ausgemacht (es ist dabei zu erwähnen, dass das Kurparkinferno z.Zt. noch auf die Farben Schwarz und Gelb setzt und auf jegliche andere Farben, etwa grau, verzichtet. Eventuell könnte man sich aber vorstellen, türkis-ockerfarbene Muster auf die noch zu produzierenden Jacken zu drucken, die selbstverständlich auch alle eine Nummer zu klein geordert werden). Man machte sich also auf den Weg in die „Heimkurve“ und fand seinen Stehplatz im unüberdachten Bereich. Unverständnis äußerte man noch gegenüber den Ordnern, von denen man daran gehindert wurde, die TSV-Schals auch im Stadion zu tragen. Der geliebten Farben beraubt stand man nun im fast leeren Stehblock und musste ein bestenfalls unterdurchschnittliches Drittligaspiel mit ansehen. Dabei war der Support durchaus spielbezogen, buhte man den Erfurter Ex-Alemannen Olivier Caillas doch bei jedem Ballkontakt aus. Auch die Verbindung des (Rucksack-)Franzosen zu seinem Gudden Gumbel Eugen Hach wurde lautstark in Erinnerung gerufen. Caillas gelang – natürlich aufgrund des beeindruckenden Antisupports der Gruppo – nicht viel. Einzig zu einer (natürlich berechtigten) gelben Karte brachte er es. Zu diesem Zeitpunkt war man nicht mehr im Stadion, weil man den Ultragedanken noch in die Innenstadt von München tragen wollte. Man zog also durch die Stadt, um die Spiele der 1. Liga zu schauen und blieb schließlich im Hard Rock Cafe hängen.

Angewidert vom Sky-Kommerz nahm man zu allem Überfluss zur Kenntnis, dass die Traktorfreunde aus Erkelenz ein erstaunlich gutes Spiel ablieferten und dem einzig wahren Verein der Isarstadt einen Punkt abtrotzen konnten. Als der Tag kaum noch hätte schlechter werden können, kam man in Kontakt mit mehreren Junggesellenabschieden, Erkelenz-Sympathisanten und anderen furchtbaren Dingen. Man verzichtete auf den Kauf von Fliegenfallen und Klosteinen zur Marderabwehr und trieb den aufgebrachten Noch-Junggesellen, der seine sinnlosen Habseligkeiten unter die Leute bringen musste, mit einem kleinen Obolus in die Flucht. Einzig durch das Bier wurde man davon abgehalten, den Laden früher zu verlassen – das Helle der Ayinger-Bräuerei schmeckte erfrischend nach Nicht-Kommerz.

Irgendwann war man dann doch gelangweilt und zog nach gegenüber in das Hofbräuhaus, in dessen Nähe man auch schon Günter Delzepich erblicken konnte. Nach einer zähen Suche nach einem Tisch gesellte man sich schließlich zu einem Amerikaner aus Brooklyn und seiner nett anzusehenden Tochter, der man über mehrere Stunden den Ultragedanken klarzumachen versuchte. Man verbrachte den Abend bei angenehmen Gesprächen, einigen Maßkrügen mit Münchner Hofbräu und einem zünftigen Essen. Im Laufe des Abends traf man auch noch auf einen Teil der Fanbeauftragtenschar der Alemannia, der sich aufgrund der Neugründung der Kurparkinferno Burtscheid Ultras höchst erfreut zeigte.

Das Hofbräuhaus verließ man zu späterer Stunde gen Unterkunft, wo man mit den dort wohnenden Freunden noch eine Flasche Jägi leerte und sie mit Öcher Liedgut beglückte. So wurde man auch in München „Oche niemals satt“ und sah sich die Ausschnitte des Pokalerfolgs gegen Mainz zum 124124. Mal an, bevor man schließlich ins Bett entschwand, wo eines der Mitglieder der Gruppo bereits seit längerer Zeit an den hinter dem Haus befindlichen Eichen sägte.


Nach dem Spiel schloss man den daheimgebliebenen Bruder in die Arme, dem es inzwischen deutlich besser ging. Man verabschiedete sich schonmal vom Exil-Mitglied unseres Gruppos und machte sich ein letztes Mal auf den Weg in die Innenstadt. In einem italienischen Schickimicki-Lokal kam es fast zu Ausschreitungen, weil man dem Asiaten hinter der Nudeltheke beim Laufen die Schuhe hätte besohlen können. So wartete man lange auf das Essen und fiel zu allem Überfluss auch noch wegen der Kleidung des zuvor vergifteten Bruders negativ auf. Man entschied sich nun, dieses Loch so schnell wie möglich zu verlassen und machte sich auf den Rückweg ins Ultrahauptquartier, um das übriggebliebene Material einzusammeln.

Nach herzlicher Verabschiedung von unseren Münchener Freunden begab man sich auf die Rückreise. Aus Respekt und Angst vor weiterer Steigerung unseres Ansehens in der neutralen Bevölkerung hatten die staatlichen Stellen uns diesmal einen abgetrennten Bereich im Zug zur Verfügung gestellt. Auch dies wussten wir perfekt zu unseren Gunsten auszunutzen: Die im Laufe des Wochenendes auf diversen Plattformen des Social Web aufgetauchten Bilder und Berichte unserer Gründung und unseres famosen Supports hatten Begehrlichkeiten geweckt und schier unendlich viele andere Ultra-Gruppierungen hatten ihre Sympathie bekundet. In einer ausserordentlichen, konstituierenden Sitzung wurde nun über die Aufnahme bzw. Kooperation mit unseren neuen Amici beraten. Einstimmig beschlossen wurden folgende neue Fanfreundschaften:

Bad Boyz Beverau (BABO)
Brander Block (BRAB)
Besties Bildchen (BEBI)
Diffidati Diepenbenden (DIDI)
Ejakulatio Eilendorf (EJE)
Elite Eich (ELEI)
"F"alanx Freund (FAF)
Frankenberg Fanatics (FRAF)
Gruppo Grüne Eiche (GGE)
Hasardeure Hörn (HASAH)
Hüpf Auf Hahn (HAHN)
Halunken Hitfeld (HAHI)
Friesenrath Freaks (FRIF)
Kommando Kornelimünster (KOKO)
Kohorte Krauthausen (KOKRA)
Napalm Nütheim (NANÜ)
Neurotica Niederforstbach (NENI)
Nude Boyz Nirm (NUBO)
Patriots Preusweg (PAP)
Pontviertel Pirates (POPI)
Richterich Riots (RIRI)
Rottweiler Ronheide (RORO)
Rude Boyz Rote Erde (RUBOR)
Sektion Steinebrück (SES)
Sippe Seffent (SISE)
Spielabbruch Schmidthof (SPS)
Tifosi Templergraben (TITE)
Ultras Uersfeld (ULTU)
Vaseline Boyz Verlautenheide (VABO)
Veteranen Vaalserquartier (VEVA)
Wedelgruppe Walheim (WEWA)

DIFFIDATI CON NOI - INFERNO PRESENTI!
Kurparkinferno Burtscheid Ultras 2010

Anhänge: Foto der Gruppo vor dem Grünwalder Stadion, Logo der Gruppo, 1. Choreo beim Spiel gegen 1860, Aktion der Gruppo beim D-Jugend-Spiel des FC Schwabing


sehr geil

könnt ihr Euch bitte später outen, ich lade Euch auf ein Bierchen ein
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