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Alt 26.11.2007, 17:42
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Wolfgang Wolfgang ist offline
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Aachens „Ladies in Black“ holen fast den dritten Satz

Alemannia Aachen – 1. VC Wiesbaden 0:3 (15:25, 3:25, 25:27)

Wer etwas anderes erwartet hatte als ein klares 0:3, der ist entweder von Beruf Optimist oder er hat keine Ahnung vom Niveauunterschied der ersten und zweiten Bundesliga im derzeitigen Frauen-Volleyball in Deutschland. Ein Tabellenführer der 2. Liga (Aachen seit dem Vortag gegen USC Münster II) hat eigentlich keine realistische Chance, dem Tabellenvierten der 1. Bundesliga (eben jenen Wiesbadenerinnen) ein Bein zu stellen. Sicherlich gelingt hier und da auch dem eine Liga tiefer spielenden Team eine gute Aktion in Angriff oder Block – so auch im ersten Satz geschehen -, doch was die Hessinnen alleine in den Elementen Aufschlag und Annahme über das gesamte Spiel zeigten, verdient das Prädikat „oberes Brett“. Wenn dann die Maschine so richtig läuft und was dann passieren kann, erlebten die „Ladies“ der Alemannia und die wieder über 900 enthusiastisch anfeuernden Aachener Zuschauer dann in Satz 2, den man recht chancenfrei mit 3:25 (!) abgab. Auf der einen Seite lief nichts, aber auch gar nichts, auf der anderen funktionierte wirklich alles.

Doch in einem Punkt ist die Alemannia auf Augenhöhe, wie Gäste-Manager Achim Exner verkündete: „Ihr habt jetzt schon ein Erstliga-Publikum, soviel steht fest!“ Und dieses Publikum kam dann doch noch auf seine Kosten: Im dritten Durchgang waren die Wiesbadener bereits auf Einzugskurs ins Viertelfinale, denn sie führten mit 19:13; doch ab diesem Moment schien ein Ruck durchs Alemannia-Team zu gehen. Auf einmal trafen die Angriffe das Wiesbadener Feld, die Blocks standen stabil und auch der Aufschlag machte endlich Druck. Folge: man kämpfte sich Punkzt für Punkt heran und auf einmal hatte man den ersten und dann den zweiten Satzball.

Wahnsinn, was sich da beim eventuellen Satzgewinn auf den Tribünen abspielte. Doch Wiesbaden bewies auch hier seine Qualitäten, drehte das Blatt wieder und verwandelte schließlich nach genau 64 Minuten den Matchball. Zuletzt wurden nach diesen insgesamt beeindruckenden zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden auf Aachener Seite Esther Stahl und bei den Wiesbadenerinnen die Brasilianerin Ivnna Lacerda Sampaio zu den Spielerinnen des Tages gewählt.

Und im Anschluss wurden folgende DVV-Pokal-Viertelfinalpartien ausgelost:

Rote Raben Vilsbiburg gegen den Sieger Dresden / Leverkusen (Mi, 28.11.);

NA. Hamburg gegen den Köpenicker SC;

VC Wiesbaden gegen den Schweriner SC und

VfB Suhl gegen den USC Münster.

Fazit: für das Aachener Publikum und natürlich auch für das Alemannia-Team war dieses Spiel einmal die Gelegenheit, zu sehen, was da eine Etage - bei zugegebenermaßen einer Top-Mannschaft – anders, besser und vor allem präziser abläuft. Egal, das Pokalaus bedeutet auch im Volleyball, dass man sich nunmehr voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren kann und wird.
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Leute, die zu nichts fähig sind, sind zu allem fähig.
(John Steinbeck, USA - Nobelpreisträger für Literatur 1962)
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