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Alt 06.05.2016, 14:02
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Zitat von tjangoxxl Beitrag anzeigen
Der Investor möchte Anteile erwerben, also Anteilseigner an der Alemannia werden. Die Frage soll doch erlaubt sein, was der Investor davon hätte, die Alemannia nicht gut aufzustellen, da schließlich seine eigene Kapitalanlage viel weniger wert wäre. Ich bleibe für mich dabei. Wenn einer kommt und Kohle mit bringt und auch noch ein Konzept hat, dann jederzeit gerne. Aus eigner Kraft wieder hoch kommen, ich kann es mir leider nicht mehr vorstellen. Die Alemannia erinnert mich immer mehr an kleinen Kiosk, der davon träum, in 3-4 Jahren wieder auf Augenhöhe mit einem Rewe-Konzern zu sein, natürlich ohne Investitionen.
Investoren können verschiedene Interessen an der Übernahme eines Unternehmens haben, völlig unabhängig davon, ob es sich um einen Gummibärchenproduzenten oder einen Fußballclub handelt: Gewinnmaximierung, Wettberwerbsbereinigung, Zwang zum Wachstum, etc pp.

Ich spekuliere jetzt mal: Da sucht ein Unternehmen einen Verein, bei dem man eigene Spieler/Trainer/Sportdirektoren der unteren Kategorien zum Beispiel parken, ihnen Arbeitspraxis vermitteln oder sie ins Schaufenster stellen kann. Natürlich, um sie bei nächstbester Gelegenheit gewinnbringend transferieren zu können. Das Zielobjekt darf nicht allzu teuer sein, sonst rechnet sich ein solches Modell eher nicht. Und man muss unbedingt die Entscheidungsgewalt über das Kerngeschäft erhalten, um die Personalpolitik nach eigenem Gutdünken gestalten zu können.

Theoretisch könnte das natürlich eine Win-Win-Situation für Investor und Verein ergeben. Würde aber voraussetzen, dass dem Investor das sportliche Vorankommen in diesem Fall der Alemannia ebenso am Herzen liegen würde wie das Vorankommen seiner hier untergebrachten Ware. Und spätestens da wird es problematisch. Stell Dir mal vor, da entpuppt sich ein Spieler plötzlich als Granate, der das entscheidende Plus im Aufstiegskampf sein könnte. Aber gleichzeitig klopft zur Winterpause ein höherklassiger Verein an, um den Spieler sofort zu übernehmen. Wie glaubst Du würde sich ein Investor der Marke Arena 11 entscheiden? Für den Aufstieg der Alemannia oder für das lukrative Geschäft mit dem Spieler? Bei solch einem Modell liefen wir Gefahr, eine Fluktuation zu erleben, die zwar für dem Inhaber goldig sein könnte, dem Verein aber keinen Schritt weiterbringen würde.

Oder eine andere Sache: Nehmen wir mal an, ein Investor hält irgendwann eine Mehrheit der Anteile - und darauf wird es wohl hinauslaufen. Dann bestimmt der völlig den Lauf der Dinge. Der Stammverein und damit dessen Mitglieder wären beim Fußball gänzlich außen vor. Die wären dann nur noch Kunden im ehemals eigenen Laden. Alemannia als Verein würde vollends unattraktiv werden.

Und was würde ein Mehrheitsgesellschafter mit seiner Mehrheit anfangen? Würde er unsere Alemannia bis zur Unkenntlichkeit verändern? Würde er beim nächst bester Gelegenheit alles an irgendeinen obskuren Oligarchen verscherbeln?

Nee, ich persönlich bin nicht gewillt, hier bedenkenlos mit "Ja" zu stimmen. Frag mal bei der Düsseldorfer EG nach, wie viel Freude die zurzeit mit ihrem russischen Freund als Gesellschafter haben. Übrigens der gleiche vermeintliche Wunderretter, der inzwischen auch beim KFC Uerdingen mitredet. Oder man schaue bei 1860 München nach oder bei CZ Jena oder oder oder.
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