Hallo,

ich bin der Neue hier und will direkt mal "motzen"

Wenn ich hier lese, dass ein Herr Schmadtke den Abstieg mit verschuldet hat, weil er in der letzten Winterpause keine neuen Spieler geholt hat, oder dass seine Transferpolitik miserabel ist, kommt mir die Galle hoch

Diese Leute sollten sich doch mal mit den Tatsachen auseinandersetzen.

Fakt 1:
für Schlaudraff lag ein Angebot über ca. 3. Mio Euro des FC Bayern vor, wenn er zur Winterpause wechselt

Fakt 2:
Sowohl Frontzeck, als auch Schmadtke wollten ihn dafür gehen lassen.

Fakt 3:
mit einem Ersatz für Schlaudraff lag nämlich schon eine Einigung vor. Dieser Ersatzspieler hätte zwischen 2.3 und 2.8 Mio gekostet.
Auch mit weiteren Spielern bestand eine Vereinbarung, dass sie zur Winterpause zur Alemannia kommen.

Fakt 4:
Das Präsidium hat die Aussage getätigt, dass "der Kader ne tolle Hinrunde gespielt hat und man somit keinen Bedarf sieht, den Kader zu ändern".
Damit hat sich (mal wieder) das Präsidium in Sachen eingemischt, von denen es keine Ahnung hat. Zu diesem Problem hat es ja nun viel TamTam gegeben (veröffentlichte eMails im Express, wo die Problematik des "sich einmischenden Präsidiums in sportliche Belange der GmbH angesprochen wurden). Dem Präsidium müsste man mal aufs Dach steigen. Die Alemannia sollte froh sein, dass Schmaddi nicht damals seinen Hut genommen hat. Er war kurz davor!

Fakt 5:
Der unter 3 genannte "Ersatzspieler" ging dann zu Mainz 05 und spielt heute beim HSV. Mainz 05 hat mit diesem Spieler in 6 Monaten 3 Mio Euro Gewinn gemacht und er hat 13 Tore in der Rückrunde für Mainz erzielt.

Fakt 6:
Buchwald war nicht der Trainer, der von Schmadtke gewünscht war. Hier hat auch wieder Aufsichtsrat/Präsidium gesagt: "wir wollen einen, der einen Namen hat", sonst wäre es wohl schon im Sommer Seeberger geworden.
Wie war denn die Reputation von Hecking, bevor er zu Aachen kam?
Buchwald kam vorgefahren, nen schicken Anzug an, er war der "Weltmeister", Trainer des Jahres in Japan (was gleichbedeutend ist mit der Auszeichnung "Zeugwart des Jahres" in Deutschland), und "puff" war er der Trainer.
Das Präsidium hat sich nie Gedanken darüber gemacht, dass in Japan eine komplett andere Mentalität herrscht und sich auch nicht gewundert, dass der Buchwald-Club den Co-Trainer!! NICHT abgeben wollte...
Spätestens seit Klinsmann/Löw sollte man doch wissen, dass im heutigen Profi-Fußball die Co-Trainer meist mehr mit dem Team arbeiten, als es die offiz. Trainer tun. Die sind ja meist mit Terminen beim DSF, Sportstudio oder sonstigen Sachen ausgelastet.

Fakt 7:
Wenn ein BL-Trainer am 3. Spieltag den Verein verlässt (mehr oder weniger überraschend), kann man vom Verein nicht erwarten, dass er am nächsten Tag einen gleichwertigen Ersatz hat.
Frontzeck war verfügbar, bezahlbar, aber eine schlechte Wahl. Die Erfolge der Alemannia in der BL-Hinrunde sind einzig und alleine das Ergebnis der Arbeit von Hecking. Als aber mal ein Haar in der Suppe auftauchte, war Frontzeck nicht der Lage, dieses zu beseitigen und die Mannschaft nach schlechten Spielen wieder aufzumuntern. Außerdem war er nicht in der Lage, Spieler wie Schlaudraff oder Dum, die etwas speziellere Charaktere sind, wieder in den Mannschaftsverbund einzugliedern. Hecking hatte diese Leute unter Kontrolle, denn er hat sie erst zu dem gemacht, was sie jetzt sind.

Fakt 8:
Wer hat denn einen Erik Meijer zur Alemannia holen können?
Wer hat einen Rolfes, Schlaudraff, Rösler, Pinto, Ebbers, Pflipsen usw.. geholt?
Wenn Pecka, Nemeth, Kolev mal mit ordentlichen Flanken gefüttert werden, machen die zusammen auch 30 Tore in der Rückrunde. Dann ist die Ostblock-Connection Ihr Körpergewicht in Gold wert...

Aachen hat nach nun 5 Bombenjahren (sowohl sportlich, als auch finanziell) einen Hänger. Der vermeidbare Abstieg (danke Herr Frontzeck, danke an das Alemannia-Präsidium) und die schwache Hinrunde sind halt Dämpfer.
Aber was habt Ihr denn bitte erwartet?

Durchm***** in die Champions Legaue?
Chelsea und Real zu Gast auf dem Tivoli??

Ich erinnere mich noch an einen Kalle Pflipsen, der mit der Sammeldose durch Aachen läuft. Heute redet die Alemannia vom anstehenden Baubeginn eines neuen Stadions für 50 Mio. Euro. Das Eigenkapital der Alemannia von ca. 16 Mio. Euro (30%) ist bereits vorhanden.
Die Alemannia ist schuldenfrei, hat eine gute Bonität, also wirtschaftlich steht alles dafür bereit, auch sportlich wieder oben mitzumischen.

Nur, was ist denn in den letzten 2 Jahren passiert?
http://www.transfermarkt.de/de/verei...ebersicht.html

Im aktuellen Kader sind gerade mal 3 Leute, die das Jahr 2003 bei der Alemannia miterlebt haben (Straub, Klitzpera, Fiel).
Alle wirklich guten Leute haben die Alemannia verlassen:
Meijer, Landgraf, Rösler, Schlaudraff, Pinto, Rolfes, Blank, usw....
Das lag einfach auch daran, dass die Alemannia versucht hat wirtschaftlich auf gesunden Füßen zu stehen. Man war halt nicht bereit Rösler 1-1.5 Mio. Euro pro Jahr zu geben, die er jetzt bei Gladbach bekommt. Denn man wollte handlungsfähig bleiben. Sportlich ist das meistens erst mal kontraproduktiv, aber die Alemannia hat es auch in den letzten 5 Jahren geschafft mit einem sehr kleinen Etat eine sehr leistungsfähige Mannschaft aufzustellen. Das braucht aber meistens mehr Zeit, mehr Zeit als einem eine Bundesliga-Saison bietet.

Wenn ich mir mal die Abgänge anschaue, damit könnte man heute die 1. Liga locker halten.
Die Alemannia hat ein vollkommen neues Team. Da knarzt und quietscht es noch an vielen Ecken. Buchwald war nicht der Lage ein Mannschaft daraus zu formen. Dazu braucht es Leute mit Erfahrung in solchen Dingen. Die Alemannia braucht keinen Trainer, dessen Anzüge mehr kosten, als eine Überdachung des WüWa kosten würde.

Die Mannschaft besteht fast nur aus Neuzugängen der letzten zwei Jahre. In dieser Zeit gab es 4 Trainer für einige Spieler (3 Spieltage Hecking, dann Frontzeck, dann Buchwald, jetzt Schmadtke, bald sogar der 5. Herr XXXXXX).

Was erwartet man dann von einer Mannschaft aus Neulingen?
Das da Verwirrung und auch Unzufriedenheit herrscht, ist doch wohl klar.
Mannschafts-intern ist es sogar sehr ruhig geblieben.

Die Einkäufe der Saison waren nach meiner Meinung sogar sehr gut. Die Sturmabteilung und das Mittelfeld der Alemannia sind erstliga-tauglich. Was fehlt ist halt ein Rösler oder Schlaudraff, der den Ball in der eigenen Hälfte/Mittellinie holt, mal 30m damit sprintet und nen öffnenden Pass spielt. Ich behaupte sogar, dass wir die Leute dafür in der Mannschaft haben (Krontriris, Popova, Polenz, Milchraum aber auch ein Lehmann kann da eingebunden werden, Fiel ist leider meist zu langsam für diese Aufgabe).

Ich kann es eher nachvollziehen, wenn ein Milchraum statt Links-Aussen mal OM spielt, als ein Reghekampf plötzlich zum Abwehrspieler gemacht wird.

Hier wird dann aber in anderen Threads über einen Ebbers hergezogen, der über die gesamte Saison zusammen mit Milchraum wohl mit der beste Spieler der Alemannia war.
Insbesondere, was das Thema Einsatz und Willen eingeht, steht er nach meiner Ansicht ganz vorne. Und als OM hat er gegen Pauli besser gespielt, als viele andere vorher. Warum ihn die Position nicht dauerhaft spielen lassen.
Vor ihm mit Kolev / Nemeth / Pecka / Krontriris / Holtby stehen genügend gute Stürmer zur Verfügung, die von ihm angespielt werden können.
Und sorry.. Klitze.. Du gehörst auf die Bank, dann lasse ich lieber einen Lagerblom IV spielen (wie gegen 1860)....

Warten wir die Winterpause ab. Ich glaube, dass ein Trainer, der nicht sein Spielsystem aufzwingen will, sondern die Mannschaft nach Ihren Fähigkeiten ausrichtet, eine Menge erreichen kann. Hoffentlich kommt der Trainer noch vor Weihnachten und bekommt auch von den Fans mal etwas Zeit.

So, dass war es jetzt.

ich bin ansonsten ganz nett, rege mich nur selten auf!

Ich werde mich demnächst auch mal kürzer fassen!

Gruss


svenc