Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1204  
Alt 30.08.2019, 13:44
Geheimniskremer Geheimniskremer ist offline
Foren-Ikone
 
Registriert seit: 23.12.2015
Beiträge: 3.439
Abgegebene Danke: 3.075
Erhielt 5.768 Danke für 1.919 Beiträge
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Die öffentliche Wahrnehmung des Traditionsvereins findet nicht ausschließlich über den Tabellenplatz statt. Angesichts der [hoffentlich] letzten, bereits zweiten Insolvenz lautete der vorrangigste Wunsch aller zunächst einmal »NORMALITÄT« zurückzugewinnen.

Weite Teile der Fans verstehen unter »Normalität« anscheinend ausschließlich den Kampf um den Wiederaufstieg. Spätestens am Saisonende wurde bislang alles andere als Misserfolg und Versagen der Führungscrew gewertet. Deutlich über 1 Million € allein für den Sportetat sind nicht nur angesichts der gegebenen Umstände ein phantastischer Wert, auch wenn einzelne wenige Wettbewerber deutlich höhere Beträge aufweisen können. Dies mag bedauerlich erscheinen, ist aber nicht unmittelbar zu beeinflussen.

In der vorigen Saison „brannte der Baum“ ebenfalls schon nach dem vierten Spieltag. Angesichts einer leichten Erhöhung des Sportetats trösteten sich viele enttäuschte Fans mit der Erwartungshaltung immerhin den Kader größtenteils halten zu können, um sich mit der „eingespielten Truppe“ in der folgenden Saison gegen die finanzstärkeren Klubs endlich behaupten zu können. Eine (wahrscheinlich zu) optimistische Einschätzung, in Anbetracht des aktuellen Tabellenstandes.

Fordern kann ein jeder, liefern nur wenige
Natürlich möchte ich niemandem nahelegen seine Hoffnung - worauf auch immer - aufzugeben, allerdings dringend davon abraten bereits wieder eine ultimative Zielsetzung - »jetzt, oder nie« - auszugeben. Ein Nicht-Aufstieg ist kein 'Größter Anzunehmender Unfall'. Die Frage, ob die aktuell Verantwortlichen die richtigen sind, verbietet sich allein deswegen schon weil keine anderen, geschweige denn bessere, erkennbar sind. Am Saisonende darf ein jeder nach Belieben mehr oder weniger enttäuscht sein, aber wenn eine Fangemeinde grundsätzlich nichts gutheißen kann, außer dem finalen Erfolg, ist deren Erwartungshaltung schlichtweg zu hoch. - Ãœberall.


PS:
„Hauptsache 'raus, komme was wolle“ ?
Wäre die unbeliebte Regionalliga ein pisswarmes Planschbecken und die ersehnte 2.Bundesliga ein dynamisches Wellenbad, bei dem schwächelnde Schwimmer auch schon 'mal an die Wand geklatscht werden, wäre die 3.Liga das verbindende Element, ein Tauchbecken, dass es schnellstmöglich zu durchqueren gilt. Ein ungewollt langer Aufenthalt hierin endet beinahe zwangsläufig tragisch.

Angesichts der gegebenen Umstände möchte ich mir derartige Wechselbäder lieber nicht konkret ausmalen. Ausgerechnet diejenigen, die sich eine Zukunft ohne »Investor/Mäzen/Sponsor« nicht 'mal mehr ansatzweise vorstellen können, drängen voller Ungeduld darauf, endlich »ins Tiefe« aufzubrechen, obwohl weit und breit kein »Rettungsschwimmer« in Sicht ist.
.
Vielen Dank für Deine rudimentäres allgemeines Geschwafel (nur ein kleiner Spaß). Jedoch treffen viele dieser Annahmen nicht auf alle Vereine zu - ich jedoch möchte nur etwas zu Alemannia sagen.

Während Du immer wieder in Deinen vergangenen Beiträgen die Tradition bemühst, die uns so dermaßen an den Hacken hängt und unser Fluch ist, sehe ich es komplett anders.
In erster Linie haben wir uns einen Kostenapparat an das Bein geschlagen, der tatsächlich unglaublich viel Geld auffrisst. Viele Spieltage werden wegen unseren Problem-Fans als Sicherheitsspiele eingestuft, was dann angesichts der erhöhten Kosten der zu leistenden Sicherheit tatsächlich der nächste Kostenbeschleuniger ist.
Allein von diesen beiden Kostenpunkten könnten wir uns höchstwahrscheinlich schon 3 heiß ersehnte Top-Spieler leisten (für Regionalliga-Verhältnisse).

Die von Dir gepredigte "Normalität" des Fussball-Alltags lockt nirgendwo Zuschauermassen an, das ist die Kehrseite Deiner Rechnung. Denn eigentlich sind wir nur überlebensfähig, wenn wir das Stadion im Schnitt mit 10.000 in der 4. Liga füllen und derer 18.000 in der Dritten Liga. Alles das funktioniert aber nur mit Erfolg.
Wenn wir diese Zahlen erreichen, dann ist die Aufmerksamkeit vorhanden, um für Sponsoren interessant zu werden und den Spieltag nach Aufrechnung aller Kosten auch gewinnbringend einzufordern.

Wenn wir jedoch im Mittelfeld rumdümpeln - und ich denke, das sollte mindestens drin sein - dann reicht es für nichts. Nicht für den Spieler, der für weniger Geld Stimmung und Perspektive erleben will. Nicht für den Sponsor, dem irgendwann langweilig wird und neben des fehlenden Werbe-Effekts dann auch sonst keinen Grund mehr sieht, warum er Geld in den Verein pumpt. Und leider dann auch nicht mehr für Zuschauer mit Fanpotential, der dann am Samstag lieber zu Hause bleibt, um den Beginn der Bundesliga nicht zu verpassen. Und somit reicht es eben auch nicht mehr um die Spieltagskosten zu decken.

Der "fantastische Wert" von über einer Million würde also irgendwann mal wieder in den Sinkflug gehen.

Klar gebe ich zu: Fordern ist immer leicht und ich bemühe mich hier auch immer genau das nicht zu tun. Die Meisten hier im Forum, die ständig Forderungen stellen, tun dieses meist sogar ohne auch nur einmal einen realistischen Vorschlag zum Erreichen der Forderung gemacht zu haben.
Gleichwohl haben Sie aber außerordentlich recht, dass die Zeit drängt, um den Sinkflug des Etats zu verhindern. Denn wenn der erstmal nach unten zeigt, dann war es das auch mit der letzten Hoffnung für viele, viele Jahre.

Die ultimative Zielsetzung geben nicht die Fans vor, sondern die Erbauer dieses Stadions und vor Allem die Finanzierungsverantwortlichen. Also verstehe die fordernden Fans lieber als Hiob, denn die Botschaft ist nicht von Ihnen.

Geändert von Geheimniskremer (30.08.2019 um 13:52 Uhr)
Mit Zitat antworten