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Alt 13.11.2017, 19:10
Huckleberry Finn Huckleberry Finn ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Deine "Realität", dass wir nur mit einem Investor oder einem Supersponsor wieder nach oben kommen können, ist allerdings ebenfalls ziemlich irreal, weil weder ein Investor noch ein Supersponsor in Sicht ist. Und wenn mal jemand von Ferne mit viel Geld winkt, geht's alemanniatypisch wegen Terminfindungsschwierigkeiten und persönlichen Eitelkeiten in die Hose...

Aber es gibt zum Glück eine realistische Alternative zum Investor oder Supersponsor - und die lautet: Durch solides Wirtschaften, seriöses Auftreten, überzeugende Konzepte und neue Ideen nach und nach soviel Vertrauen aufbauen, dass nicht ein Supersponsor, sondern viele kleine und mittlere Sponsoren zur Alemanna finden oder zurückfinden.

Die Einschätzung, dass wir bei der Sponsorenakquise bereits das Ende der Fahnenstange erreicht haben, teile ich nicht. Wenn ich zum Beispiel höre, dass Rot-Weiß Essen auch ohne Investor oder Supersponsor mit ca. 3,4 Millionen Euro zurzeit etwa doppelt so viel Sponsorengeld reinholt wie wir, dann denke ich, dass da bei uns noch viel Luft nach oben ist. Gut, dass wir jetzt Martin vom Hofe haben, der sehr genau weiß, wie die Essener das anstellen...

Dass wir zu Infront-Zeiten immerhin rund 2,3 Millionen Euro an Sponsorengelder einfahren konnten, zeigt ebenfalls, dass mehr drin ist als jetzt, wenn sich Profis um das Thema kümmern.

Das Ziel muss also lauten, die ganzen Nebenkosten weiterhin niedrig zu halten und so zu wirtschaften, dass jeder zusätzliche Sponsoren-Euro tatsächlich direkt in den Etat der 1. Mannschaft fließen kann. Wichtig für den Erfolg ist dabei, dass wir zeitnah aus der Insolvenz rauskommen und dass schon zur nächsten Saison ein erster spürbarer Einnahmeschub realisiert werden kann.

Schwer zu sagen, wie viel Geld Kilic braucht, um den vielversprechend eingeleiteten Neuaufbau fortzusetzen. Aber ich schätze mal ganz grob, dass er mit einer Etaterhöhung um 300.000 oder 400.000 Euro fürs Erste schon einiges machen könnte. Wenn es also gelingt, die jetzigen Sponsoren weitgehend bei der Stange zu halten und noch einige neue dazuzuholen, so dass die Sponsoreneinnahmen von jetzt 1,7 auf gut zwei Millionen Euro aufgestockt werden können, wäre die Perspektive doch gar nicht so übel.

Optimistisch stimmt mich dabei, dass die Trikotbrust noch frei ist. Wenn man da zeitnah jemanden findet (und da ist dem Vernehmen durchaus was im Gange), wäre man schon einen guten Schritt weiter. Vielleicht wird ja auch noch was aus Delheids Geschichte mit der Vermarktung des Stadionnamens. Auch könnte man neben dem klassischen Sponsoring mal über andere Wege nachdenken - beispielsweise eine Sonderabgabe oder eine Beitragserhöhung für die inaktiven Mitglieder. Andere Vereine haben so was schon gemacht. Auch das könnte einen sechsstelligen Zusatzbetrag bringen.

Diese sicherlich mühsamen, aber nachhaltigen Eichhörnchen-Methoden sind mir jedenfalls tausendmal lieber als auf Supersponsor-Typen wie Uerdingens Ponomarev oder Viktorias Wernze zu warten. Ich verstehe durchaus, dass manche neidvoll dorthin blicken. Aber warten wir mal ein paar Jährchen ab. Was passiert in Uerdingen, wenn der Russe plötzlich die Lust verliert? Und hätte die Viktoria ohne Wernze bei deren 800 Zuschauern überhaupt eine Überlebenschance? Ich halte es jedenfalls für brandgefährlich, sich von einem oder wenigen Großsponsoren abhängig zu machen. Wir sollten lieber den Weg der kleinen Schritte beschreiten und das Heft dafür aber auf Dauer selber in der Hand behalten.
Wieder ein Beitrag der einzuordnen ist , in die Rubrik „bedeutende Denker des 21. Jahrhunderts . Oh Mann Tivolino . Es fehlte nur noch das Narrativ des „schlafenden Riesen „ .
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Einzelkind (16.11.2017)