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Alt 16.07.2015, 16:29   #1862
Captain_Kirk
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Tatsache ist, dass wir vom dem ersten Tag nach Ende der Insolvenz bis heute permanent mehr Geld ausgegeben als eingenommen haben und dass diese Geschäftsgebahren offenbar auch in der neuen Saison fortgesetzt werden soll.
Nach meiner Erinnerung waren sich Ende der Insolvenz hier alle einig, dass dieses permanente mehr ausgeben als einnehmen bei Alemannia Aachen nie mehr passieren darf. Okay, Schnee von gestern.
Aber wenn ich die Zahlen aus dem heutigen Interview richtig interpretiere, wird mir schwarz vor Augen. Laut Steinborn haben 70.000 Zuschauer über der kalkulierten Zahl nicht gereicht, um eine schwarze Null zu schreiben. Man hätte 100.000 (!) Zuschauer mehr als geplant gebraucht, um diese schwarze Null "vielleicht" zu erreichen. Das nennst du "gutes Augenmaß für unvermeidliche Risiken"?
Wenn ich mir nun vorstelle, die Saison wäre wie geplant mit nur gut 6000 Zuschauern über die Bühne gegangen, dann frage ich mich: Welches Minus hätte sich da am Ende aufgetan? 600.000 Euro, 800.000 oder eine Million für eine einzige Viertliga-Saison? Dazu die Belastungen aus der Restsaison nach der Insolvenz. Und dazu dann noch die schon jetzt erwartete neuerliche Unterdeckung für die neue Saison. Hilfe, mir wird schwindlig!
Zu Kölmel: Die Vorgeschichte ist mir durchaus bekannt. Aber auch sein Geschäftsmodell. Schon jetzt ist es so, dass er ab der 2. Liga 15 Prozent unserer TV-Gelder einsacken wird - und dies nach meiner Erinnerung über bis zu elf Jahren hinweg. Unsere Zukunft ist also zu einem guten Teil bereits verpfändet. Jetzt noch weitere Teile zu verpfänden - und darauf laufen Geschäfte mit Kölmel nun mal hinaus - halte ich für unverantwortlich. Guck dir doch die Kölmel-Vereine an: Mit dem haben alle (außer Union Berlin vielleicht) erst Geschäfte gemacht, als ihnen das Wasser bis zur Unterlippe stand und es keinen anderen Ausweg mehr gab. Sind wir schon wieder auf dem Weg dahin?
Dann erkläre mir doch mal bitte, wie du knapp ein Jahr nach der Planinsolvenz eine Unterdeckung vermeiden willst. Planinsolvenz heißt ja, dass ich die Gesellschaft nicht liquidiere, sondern die Ansprüche der Gläubiger gemäß Insolvenzrecht abarbeite und die Gesellschaft weiter besteht. D.h. alle Arbeitsverträge in der Verwaltung der GmbH haben auch weiterhin Gültigkeit. Du kannst also nicht hingehen uns sagen: sehr geehrter Herr Ticketmanager XY, hier sind ihre Papiere. Eine Abfindung können sie sich in die Haare schmieren. Solange man also so einen Wasserkopf mit sich mitführen muss, wird auch kaum eine kostendeckende Arbeit (ohne Einnahmen aus Fernsehgeldern) möglich sein. Das ist das von Mönig und Mönning angesprochene strukturelle Defizit, dass wir auch so lange noch vor uns her schieben, bis ein Großteil des Verwaltungspersonals abgestoßen werden kann. Dazu kommen noch Ansprüche von entlassenen Trainern etc. pp. Die Unterdeckung wird uns also noch eine Weile begleiten. Wichtig ist, dass die gesamten Schulden nicht die wirtschaftliche Kraft der GmbH übersteigen dürfen. Dann wären wir wieder insolvent. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
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