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Alt 16.07.2015, 09:30
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von horst Beitrag anzeigen
8500?? Wirklich?!? Bauen wir schon wieder Luftschloesser?
Das ist meiner Meinung nach eine wirtschaftlich unverantwortliche Schätzung, da viel zu riskant. So wird der sportliche Erfolg zu einem Muss und man ist dazu verdammt, dauerhaft den Kontakt zur Spitze zu halten. Letzte Saison lief m. E. auch so gut, weil es vorher keine grosse Erwartungshaltung gab. Nun stehen Klitze und Benbennek unter einem Riesendruck. Lass uns mal schlecht starten. Oder eine schlechte Phase haben (remember April) und dann sehen, wie viele gegen Erndtebrueck, Kray, Roedinghausen oder die Zweitvertretungen kommen. Also ich hielte 6500 fuer realistischer, man kann auch nicht wieder zwangslaeufig mit einer vollen Huette gegen RWE rechnen, denn das war in der letzten Saison eine einmalige Konstellation.
Aber in einer kompetetiven RL West ist es wohl so: no risk, no fun. Mit unserer Vorgeschichte allerdings haette ich uns ein wenig mehr Bodenstaendigkeit erhofft.
Das Schlimme daran ist: Selbst wenn die 8500 Zuschauer tatsächlich kommen, wird es wieder nicht reichen, um mit einer schwarzen Null über die Runden zu kommen. Auch in die neue Saison gehen wir wieder mit einer eingeplanten Unterdeckung hinein. Steinborn:

"Wir haben immer noch ein strukturelles Defizit, allerdings deutlich geringer als zuletzt...Wir machen aktuell keine Schulden, die fehlende Summer ist gegenfinanziert."

"Fehlende Summe": Auch mit 8500 übersteigen die laufenden Ausgaben die erwarteten Einnahmen.
"Gegenfinanziert", "machen aktuell keine Schulden": Man hat sich bereits über Darlehen oder ähnliches bereits wieder Geld beschaffen müssen, um über die Runden zu kommen.

Weiter oben schreibt jemand, in den vergangene Saison seien wir wegen der Insolvenz mit einer Unterdeckung von 300.000 Euro hineingegangen. Es wäre schön, wenn es so wäre, denn diese Summe hätte man über die erheblichen Zuschauermehreinnahmen locker reingeholt. Nach meiner Erinnerung hat Infront dieses alte 300.000-Euro-Loch über ein Darlehen abgedeckt. Dieses Loch hat uns in der abgelaufenen Saison also nicht groß belastet; es sind ja nur Zinsen und Tilgung angefallen.
Trotzdem ist man offenbar ganz bewussr mit einer Unterdeckung in hoher sechsstelliger Höhe in die Saison gegangen:

Pauli: War es zu verantworten, mit so einem strukturellen Defizit in die erste Saison nach der Insolvenz zu gehen?
Steinborn: Ja, es war eine wichtige unternehmerische Entscheidung des Aufsichtsrates für die Alemannia und unsere Fans mit der Konsequenz, dass wir mit einem Rucksack unterwegs waren."

Die absolute Härte in Blick auf die vergangene Saison ist folgende Steinborn-Äußerung:"Und das Kalkül ist ja fast aufgegangen: Wenn wir noch das Relegationsspiel erreicht hätten, wäre die Saison vielleicht mit einer schwarzen Null beendet worden."

Für mich heißt das: Wir hätten inkl. Relegation einen Schnitt von rund 12.000 Zuschauern (!!!) gebraucht, um kostendeckend zu arbeiten!

Und jetzt denkt man offenbar ernsthaft darüber nach, Kölmel wieder ins Boot zu holen...einen Kölmel, der uns schon einmal fast Kopf und Kragen gekostet hätte, der schon nach jetzigem Stand kräftig kassieren wird, wenn wir jemals wieder hochkommen und der bisher immer nur bei Vereinen eingestiegen ist, denen das Wasser bis zum Halse stand.
Weitere Steinborn-Äußerungen lassen darauf schließen, dass die Alemannia in Liga vier dauerhaft nicht überlebensfähig ist und dass der AR deshalb in ein beträchliches unternehmerisches Risiko (dauerhafte Unterdeckung, Verschuldung) geht und gehen muss, um schnellstmöglich aus dieser Liga rauszukommen. Und das z. B. in einer Situation, in der die Stadt 90 Prozent der Stadionmiete übernimmt!
Spätestes Ziel für den Aufstieg ist laut Steinborn weiterhin das Jahr 2018.
Und was ist, wen es nicht klappt? Nehmen die Herren dann Reißaus ("das Team 2018 hat seine Ziele trotz intensivster Bemühungen leider nicht erreicht und übernimmt mit seinem Rücktritt die volle Verantwortung") und lässt den Verein mit einem Schuldenberg zurück?

Ich bin schockiert und voller Sorge!
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