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Alt 30.03.2017, 08:31
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AndreAC AndreAC ist offline
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Zitat von tjangoxxl Beitrag anzeigen
Ich meinte damit eher, dass der DFB sein Hauptaugenmerk nicht, wie er immer wieder so schön sagt, auf die Vereine legt, sondern eher darauf achtet, dass seine eigenen Fernseheinnahmen ( Landerspiele und DFB-Pokal ) zum Beispiel ordentlich funktionieren.

Wer ein solches Konstrukt wie die 5 gleisige Regionalliga dauerhaft laufen lässt, nimmt die wirtschaftlichen Probleme der Vereine billigend in Kauf, die teilweise mehr Geld investieren, als gesund ist.

Aus der dritten Liga steigen mindestens 2 von 18 Vereinen auf - das sind ca 11% und maximal 3 von 18 Vereinen, was ca 16% bedeutet.

In der Regionalliga sind es 3 von 90 - 3% und es ist ein reines Lotteriespiel, ob Bayern II, Dortmund II, Gladbach II usw nicht einmal sagen, ach komm, greifen wir mal die 3. Liga an und die können - ohne dass sie es merken - auch mal den Etat schnell erhöhen, abgesehen davon, dass dort Spieler ausgebildet werden sollen, die kurz- mittelfristig Buli und CL spielen sollen.

Unabhängig davon, ob wir jetzt sensationell gut oder beschissen gearbeitet haben, diese Regionalliga muss zwangsläufig jedes Jahr aufs neue Insolvenzen oder Rückzüge bedeuten
Wer ist denn der DFB? Ein Verband, der aus seinen Mitgliedsverbänden und -vereinen besteht. Entscheidungen wie die Struktur der Regionalliga werden vom DFB-Bundestag getroffen, wo diese Mitglieder vertreten sind und abstimmen. Die Regionalliga, wie wir sie heute kennen, hat sich nicht ein DFB-Patriarch ausgedacht und gegen den Willen aller durchgeboxt, sondern der Verband hat die zugehörige Reform beschlossen. Vertreten durch den Ligaverband (wenn nicht sogar als Delegierter des Ligaverbands) war damals auch die Alemannia an dieser Entscheidung beteiligt.

Dass man, wenn man jetzt Betroffener ist, davon nichts mehr wissen will, ist verständlich, macht es aber nicht ungeschehen.

Interessant zum Thema Regionalliga-Reform: http://www.sportmarketing-sponsoring...amateur-clubs/ Der Artikel schließt mit einem interessanten Punkt: Das der DFB wieder weniger die DFL sondern seine Mitgliedsvereine/-verbände in den Fokus rücken sollte. Nur schließt sich hier eben der Teufelskreis, weil diese Bewegung eben diese Vereine und Verbände selbst anstoßen müssen.

Bemühungen, die Regionalliga wieder zu reformieren, gibt es jetzt schon lange, nur muss das entsprechend vorbereitet werden, die vorgesehenen Wege müssen beschritten werden... und dann muss man auch Überzeugungsarbeit bei den Stimmberechtigten (vertreten durch 260 Delegierte) leisten. Denn nicht alle wollen die Reform: "Weiter oben" findet man es gut so, wie es ist (um die Meinung zu ändern, muss man erst -wie eben wir- abrutschen), und in der RL Südwest findet man das Problem jetzt auch nicht ganz so kritisch wie in den anderen Regionalligen (speziell wir im Westen).

Long story short: Ja, man muss über Reformen nachdenken. Das ist aber ein langwieriger Prozess. Ob Schilder malen hilft? Muss jeder für sich wissen. In der gegenwärtigen Situation (Thema: "Aktuelle Insolvenz") hilft uns das aber kurzfristig nicht weiter und taugt auch nicht als Rechtfertigung des Status Quo.
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