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Nun zu sagen, die Mehrheit hat nicht Trump gewählt ist allerdings nur mathematisch richtig. Denn das Wahlsystem schreibt jedem Bundesstaat eine gewisse Anzahl an Wahlmänner-Stimmen zu. Es werden also nicht Stimmen gezählt und dann am Ende die "Mehrheit" der Stimmen bestimmt, sondern man gewinnt die Gesamtheit der Wahlmännerstimmen in einem Bundesstaat, wenn man in diesem entsprechenden Land die Mehrheit gewonnen hat. Da nicht jedes Land gleich viele Einwohner hat, ist es also in der Summe möglich mehr Stimmen absolut zu erhalten, aber dennoch zu verlieren. Ob das gut oder schlecht ist, darüber kann man lange diskutieren. Am konkreten Beispiel war das erst mal GROSSARTIG! Jeder, der nur halbwegs von demokratischen Prinzipien überzeugt ist (sind hier im Forum nicht besonders viele, denn bei denen ist Demokratie nur dann, wenn man deren Meinung vertritt), wird diese Wahl akzeptieren, da sie ein herausragendes Beispiel einer funktionierenden Demokratie im Land der nur noch teilweise unbegrenzten Möglichkeiten ist. Ich ergötze mich noch immer am physischen Leid der hiesigen Atlantikbrücken-Karriere-Schleimer. :-) |
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#1402
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Trump hat gewonnen (alternativ: die bisherige sog. "Elite" hat verloren), ob man das nun gut findet oder nicht.
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Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts |
Folgende 3 Benutzer sagen Danke zu Blackthorne für den nützlichen Beitrag: | ||
#1403
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Da Trump ja kein Freund der Nato ist (Ja, er hat sie sogar als obsolet bezeichnet), könnte man vielleicht tatsächlich versuchen dieses Angriffs-Bündnis endlich aufzulösen oder wir als Deutschland endlich aus einem solchen "Bund des Todes und des Leids" endlich auszutreten.
Die militärisch-industriellen Komplexe werden natürlich einiges tun, um das zu verhindern, aber die Chance ist groß wie nie. Vermutlich wird das am Ende nix. Die Aussicht, endlich mit Russland wieder ergebnisoffen die Zukunft der eurasischen Union zu planen, ist zu schön um wahr zu werden. Wie hat die lebende Legende der Thinktanker, George Friedman gesagt? Zitat:
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#1404
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Im Übrigen, die einzige wirkliche Verliererin, nämlich Hillary Clinton, hat sich gestern als außerordentlich gute Verliererin gezeigt: https://www.welt.de/politik/ausland/...ange-Zeit.html Sie sagte, Trump sei jetzt "unser nächster Präsident" und er eine ehrliche Chance verdient hätte. Respekt, Frau Clinton, Respekt! Bäm. Ein Schlag auch ins Gesicht all derer "linken" Antidemokraten, die seit gestern morgen die deutsche Medienlandschaft mit ihrem Gejammer voll-rotzen. |
#1405
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Tagesanzeiger Schweiz vom 10.11.2016
"Tages-Anzeiger", Schweiz
"Hat die Welt, hat Europa oder die Schweiz etwas zu befürchten, wenn der Egomane aus New York die Kontrolle über die Atomwaffen erhält? Nicht unbedingt, es kann auch besser werden. Außenpolitisch will Trump Abschied nehmen vom Konzept des globalen Weltpolizisten. Ein Konzept, das den USA Milliardenkosten und ein Heer von Kriegsveteranen bescherte. (...) Waren denn die außenpolitischen Interventionen der Amerikaner der letzten 30 Jahre wenigstens ein Erfolg? Nein, Haiti ist heute ein gescheiterter Staat, Afghanistan, Somalia und der Irak ebenso. Syrien und Libyen, wo Obama halbherzig eingegriffen hat, geht es nicht besser. Kosovo und Bosnien sind korrupte Gebilde am Tropf der EU, und in der Ukraine hat das forsche Vorgehen im Verbund mit der EU fast zu einem offenen Krieg geführt.
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Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts |
#1406
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Übrigens finde ich es schäbig, nur die eigene Meinung als begründet, die Gegenmeinung aber als puren Opportunismus ("Karriere-Schleimer") darzustellen.
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden |
#1407
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#1408
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Richtig! Aber wie ist es denn bei uns? Da bekommen Politiker teilweise gerade mal knapp 30% und stellen sich großkotzig vor's Volk um mitzuteilen, dass sie einen "Regierungsauftrag" hätten... da kann ich nur mit dem Kopf schütteln
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#1409
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Ja, das finde ich auch oft sehr seltsam. Hinzu kommt ja in beiden Fällen noch, dass ein nennenswerter Teil der Stimmberechtigten niemand gewählt hat. In den USA ist dieser Anteil übrigens noch viel höher.
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden |
#1410
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"Ungerecht" geht es also so oder so zu... |
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"Tradition ist die Bewahrung des Feuers – und nicht die Anbetung der Asche." Gustav Mahler |
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Der Staat, auf den Du Dich beziehst, ist Maine. In diesem Staat werden zwei der vier Wahlmänner nach der Gesamtstimmenzahl im Staat vergeben (gingen an Clinton), je einer nach den Mehrheitsverhältnissen in den beiden Wahlkreisen (je einer an Clinton und einer an Trump). Es ist also noch etwas komplizierter. Ein ähnliches Verfahren wird in Nebraska angewandt: Fünf Wahlmänner, zwei durch staatsweite Abstimmung, je einer in den drei Wahlbezirken. Hier gingen aber alle fünf an Trump.
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden Geändert von Max (10.11.2016 um 17:56 Uhr) |
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Maine und Nebraska haben eine eigene Regeln bzgl. Praesi-Wahlmaennern siehe Fussnote unten auf dieser Seite: http://www.cnn.com/election/results/...aine#president Zitat:
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#1414
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In der jüngeren Geschichte ist es jedenfalls so, dass Al Gore mehr Stimmen als Bush bekommen hatte und Clinton mehr Stimmen als Trump und beides sind Republikaner die sonst nicht ins Amt gewählt wurden, bzw. gerade werden. Das ganze Wahlverfahren ist natürlich historisch begründet und nun schon über 200 Jahre alt und unter den damaligen Umständen wohl relativ optimal. Aber ein Wahlverfahren bei dem der Sieger nicht die meisten Stimmen bekommt ist unter den gegebenen modernen Rahmenbedingungen und nach rein demokratischen Grundprinzipien und Standards eigentlich nur als ausgesprochen fragwürdig zu sehen und zu bewerten. Es ist schlicht ungerecht und im Fall der jetzigen Wahl sind immerhin rund 60 millionen Menschen, welche ihre Stimme für Clinton abgegeben haben von einem mangelhaften Wahlsystem ungerecht benachteiligt worden und ihrer Stimme dadurch sogar de facto beraubt. Und in der heutigen Zeit mit all den modernen technischen Mitteln und all den modernen kommunikationswegen und Medien ist es ganz im Gegensatz zu den damaligen Begebenheiten im Wilden Westen vor über 200 Jahren rational betrachtet nicht mehr wirklich sinnvoll und auch wirklich nicht einmal ansatzweise notwendig solch ein verkorkstes Wahlverfahren zu verwenden. Abgesehen davon gibt es in der gesamten USA, salopp gesagt, wohl kaum mal 5 Leute die dieses Wahlsystem wirklich komplett in seinen Details und Irrungen und Wirrungen verstehen und erklären können. Sowas fördert auch nicht gerade die Wahlbeteiligung oder das Vertrauen in den Rechtstaat in der Bevölkerung.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub... Geändert von Aix Trawurst (10.11.2016 um 19:21 Uhr) |
#1415
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er lag "oben rechts"
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#1416
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Michi Müller für den nützlichen Beitrag: | ||
littlefatman (11.11.2016) |
#1417
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Der echte Knaller ist aber das Konzept des "Redistricting", wenn es um Wahlen zum Repraesentantenhaus geht. Wenn eine Partei im Staat X die Macht hat, ist sie in der Lage die Grenzen der Wahlbezirke so umzudefinieren, dass sie Zahl der Repraesentanten recht wenig mit den Abstimmungsergebnissen zu tun hat - Merhheitswahlrecht sei Dank. Sagen wir mal 10 Repraesentanten werden aus diesem Staat X in den US-Kongress geschickt. Dann legt man - auf Grund von Daten ueber Einwohner, Parteizugehoerigkeiten, etc. - geschickterweise die Wahlbezirke z.B. so, dass die Oppositionspartei in 2 Bezirken mit 85% gewinnt und die eigene Partei in 8 Bezirken mit 55% die Nase vorn hat. Nimmt man an, dass alle 10 Bezirke gleich viele abgegeben Stimmen hatte, dann hat die Oppositionspartei 53% der Stimmen erhalten, bekommt aber nur 2 von 10 Abgeordneten. Tuffig, wa? |
#1418
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Ja, das Prinzip ist dem ja auch nicht unähnlich. Da aber in Deutschland die Überhangmandate mittlerweile ausgeglichen werden, entspricht die Sitzverteilung im Bundestag ja immer (soweit eben möglich) der Zweitstimmenzahl im Bund.
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Max für den nützlichen Beitrag: | ||
Michi Müller (11.11.2016) |
#1419
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Ein Mega-Kommentar von Springer's Döpfner zu Trump, AfD und über das, was ist:
https://www.welt.de/debatte/kommenta...-moeglich.html Vieles von dem ist sehr wahr. Manches zum Glück, manches leider. |
#1420
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Ich glaube, das amerikanische Volk (jedenfalls das gute Viertel der Wahlberechtigten, das Trump gewählt hat), hat weniger Veränderung wählen wollen. Natürlich wollten diese die Wall-Street-gesponserte Hillary und den Politklüngel der Demokraten nicht, aber vieles von dem, was Trump gesagt hat, ging doch eher ums Bewahren: wir wollen unsere Waffen behalten, wir wollen möglichst keine Zuwanderung, wir wollen weniger Außenhandel, wir möchten, dass unsere althergebrachten Industrien (und dabei ist die Rüstungsindustrie nicht die Kleinste) wieder groß sind. Dazu wollen wir noch, dass Männer sich wieder wie im vorletzten Jahrhundert verhalten können, ohne dafür verachtet zu werden. Ich glaube aber nicht, dass Trump einem Attentat zum Opfer fallen wird, eher hätte ich das im umgekehrten Fall erwartet/befürchtet, schließlich sind die Waffenbesitzer eher auf seiner Seite... Das einzig Gute an dem Wahlergebnis ist, dass die Politiker in Europa daraus ersehen können, dass die Wähler wählen, was sie selber wollen, nicht, was die Politiker gerne hätten. Ob das aber eine Verhaltensänderung bei denen bringt, da bin ich skeptisch. Der Brexit hat ja auch nicht dazu geführt, dass man sich in Brüssel fragt, was in der europäischen Politik schief läuft, jedenfalls dringt nichts davon an die Öffentlichkeit. |
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