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  #12  
Alt 21.12.2007, 11:22
Fan us Rütsche
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Zitat von BBCSkysurfer Beitrag anzeigen
...so erlaube ich mir doch ein Wort in Richtung unserer Ultras. Das von dir Beschriebene teile ich zu 100%, auch wenn meine Angst, meine Desillusionierung ob des aktuell Ablaufenden viel stärker ausufern. 2 Dinge sind mir dabei besonders im Auge, unsere Ultras und wie sich der Verein präsentiert.

Vorab, ich will hier nicht "die Ultras" aburteilen, über einen Kamm scheren oder verteufeln, sicherlich sind sie die Träger der Stimmung, der Initiator geiler Choreos und der Motor des Supports. Der ursprüngliche Ultragedanke, südländische Stimmung in die Stadien zu tragen, bedingungslose Identifikation mit dem eigenen Verein und vor allen Dingen Individualität und Abgrenzen von der Masse ist von der Ultrabewegung jedoch selbst ad absurdum geführt worden. In jedem Stadien die selben Rituale, Insignien, Feindbilder und Gesänge. In ganz Deutschland gibt es einen Einheitsbrei, da gibt es die Frankfurter an denen sich jeder orientiert, die wir mit "Pipi Langstrumpf", mit "wenn wir auf der Überdachten stehen..." und x anderen Liedern einfach nur noch trivial kopieren. Ich muss mich übergeben, wenn ich montags DSF schaue und sehe, dass in Augsburg, Mainz, Osnabrück, egal wo, überall derselbe Driss gesungen wird. Unterscheiden kann man nur noch an den Farben. M.E. wird die Aachener Fanszene, wenn sie nicht schon gestorben ist an dieser Angleichung, dieser Nivellierung sterben. Der Tivoliroar ist dem zum Opfer gefallen, jegliche Einzigartigkeit ist davon gegangen. Nur dass man mich richtig versteht, sicherlich sind "die Ultras" dafür nicht allein verantwortlich, jedoch symbolisieren sie diesen Niedergang für mich wie keine zweite Fangruppe. Egal was ich von einem Vorsänger auf dem Zaun halte, einen emotionalen Guido C auf dem Wellenbrecher, der einfach schrie, was ihm aufgrund des Spiels in den Kopf kam, kann dieser niemals ersetzen, im Gegenteil. Durch endlose Dauergesänge, das Übersingen des Wüwas, wird genau dieser letzte Funke Spontanität auch endgültig begraben.

Punkt 2 ist wie sich unser Verein aufstellt. Seit Jahren beobachte ich eine zunehmende Professionalisierung, die ich in Gänze befürworte, was jedoch bei dieser Professionalisierung und Positionierung völlig außer Acht gelassen wird, ist das unglaubliche Potential, welches Aachen hat, WEIL wir anders sind und eben nicht OBWOHL wir anders sind. Seit Jahren laufen wir jedem Trend, und sei er noch so obszön in den Augen eines langjährigen Tivolibesuchers, hinterher. Wir brauchten VIP Zelte, aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit, wir brauchen eines neues Stadion um wirtschaftlich mithalten zu können. Wir brauchen Alaix als überdimensionales Maskottchen, wir brauchen Ryanna vom Band in Bierzelt Lautstärke und Qualität, wir brauchen ein Halbzeitspiel, wir brauchen Köpiwerbung alle 20 Min, wir brauchen I will survive und you´ll never walk alone vom Band, wir brauchen Spielchen und Aktionen rund ums Spiel und Stadion, sowie Hostessen und Tivoliguides, damit auch die "Haute Volaute" sich am Tivoli zuhause fühlt. Wenn Alemannia versucht unsere "Freunde" aus MG und Köln in klein nachzuahmen, wird dieser Verein, jegliches Flair, jegliche Eigenheit in 2 spätestens 3 Jahren kaputt sein, verloren sein. Dann wird es für mich, als in Duisburg arbeitende Person außer den Farben und dem Anfangsbuchstaben keinen Unterschied mehr geben, ob ich zum MSV oder TSV gehe. Warum reizt man nicht das besondere, das kleine, das Klömpchensclubimage bis zur Perversion aus, wie es ein FC St Pauli tut. DAS birgt Potential, das macht attraktiv auch im Falle des Misserfolgs, was soll einen überregionalen Sponsoren denn in Aachen halten, wenn wir sind wie alle, außer dem sportlichen Erfolg? Nein, die Politik des Vereins kann nur sein, anders zu sein als andere, ein bisschen siffiger, ein bisschen familiärer, ein bisschen prolliger als andere. Wenn man dieses Image kultiviert wird man für viel mehr Investoren interessant, wo sich ja nun offensichtlich nichtmal ein Telekomderivat und die Freibeuter der Liga beißen müssen. Es gibt soviele große Unternehmen die ein spezielles Image suchen, warum machen wir da nicht draus? Warum gibt es rosa Fanklamotten und ein rundes Wappen, anstatt einfach gnadenlos mit der Tradition zu wuchern, zum ganz alten Wappen zurück zu gehen, eine Klömpchensclublinie auf den Markt zu bringen (das hat ja nur die IG in einem Anflug von Selbstironie geschafft). Noch werden wir in der öffentlichen Wahrnehmung als etwas spezielles wahrnehmen, doch das ist mittlerweile mehr dem DSF als uns geschuldet, hätte mir dies jemand 99 nach Lämmis Interview gegen die Stuttgarter Kickers erzählt("ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist"), ich hätte ihn ausgelacht.

Noch können wir es schaffen, wenn wir JETZT beginnen alle an einem Strang ziehen. Wenn ich mich allerdings Stadion und auch hier im Forum umsehe, muss ich sagen, allein der Glaube fehlt mir! Oder anders, wieviele Leute kennt ihr noch die sagen, "wenn ich wegen des sportlichen Erfolgs zur Alemannia gehen würde, wäre ich schon lange nicht mehr hier".

Tot ziens und euch allen besinnliche Festtage,

Nobbi
Sowohl zu Punkt 1, als auch zu Punkt 2 100%
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