Zitat von Stephanie
Na ja, ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen Humba und Fußball-Pur. Zumindest wenn es um das Finale vom Sonntag geht. Ich brauche auch keinen Iglesias, der da vorm Spiel noch auftritt oder so. Davon los gelöst bleibt aber in meinen Augen die Leistung, die am Sonntag mir persönlich einfach nicht ausgereicht hat. Und wenn bei der FAZ steht, Herr Ballack habe seine Ruhe gebraucht, na ja, ich hätte es anständig gefunden, man wäre kurz nach dem Schlusspfiff mal zu den Fans in die Kurve gegangen. Das gehört sich im Verein so und bei der Nationalmannschaft eben auch - ist meine Meinung. Ob er da ein Plakat hoch halten muss, ist ein anderes Thema (das Plakat hätte ich jetzt nicht vermißt, wenn er ohne in die Kurve gekommen wäre), aber ich fand es schwach, dass man erst nach langem Hin und Her vereinzelt mal in Richtung Fans geht. Wenn sie gewonnen haben, kommen sie ja auch direkt in die Kurve.
Meine Mutter sagte auch entschuldigend: "Die waren eben enttäuscht." Nun ja, die meisten Fans auch. Und ich will nicht wissen, was mancher an Weg und Geld auf sich genommen bzw. investiert hat. Und das kann ich nicht damit abtun "sind alles Eventfans". Natürlich garantiert mir beim Kauf einer Eintrittskarte (auch wenn sie noch so teuer ist) niemand, dass gewonnen wird oder gut gespielt wird. Aber ich habe mich schon gewundert, dass erst einmal keiner in die Kurve ging.
Also ich wäre garantiert nicht auf die Idee gekommen, gestern nach Berlin zu fahren. Selbst wenn ich da leben würde, hätte ich mir das Spektakel nicht angetan. Ich habe Hochachtung davor, dass die Mannschaft ins Finale gekommen ist, aber die Leistung im Finale war für mich nicht so, dass ich den Drang gehabt hätte, in Jubel auszubrechen.
Andersherum finde ich es aber auch nicht wirklich schlimm, dass man in Deutschland auch zeigen kann, dass man stolz ist, wenn Deutschland gewinnt. Diese Errungenschaft der WM 2006 und dieses Zusammenhalten finde ich persönlich gut. Wenn wir diesen Zusammenhalt auch bei anderen Themen außerhalb des Sports hätten, ginge es uns als Bürgern vielleicht besser.
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