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Zitat von 亚琛球迷
Was mich beim Spiel gestern geschockt hat, war, dass wir die erste Halbzeit das Spiel weitestgehend unter Kontrolle hatten und dann in der zweiten Halbzeit einfach gar nichts mehr kam. Das hat dann auch nichts mehr mit einem Fitnessproblem zu tun. Nach 15 Minuten Pause sollte ein Profisportler wieder ein wenig regeneriert haben und für ein paar Minuten an die Leistung von vor der Pause anknüpfen können. Was Helmes mit den Spielern in der Kabine gemacht hat, weiß ich nicht, aber es war ganz offensichtlich falsch.
Ich wünschte in wüsste wenigstens, wie man die derzeitige Situation nachhaltig verbessern könnte, doch habe ich, wenn ich die Aussagen der Verantwortlichen lese und glaube, wenig Hoffnung, dass wir die Möglichkeit haben, schnell zu reagieren. Eine kostengünstige erfolgreiche Lösung sehe ich leider nicht. Das heißt, dass wir für eine befriedigende Lösung erst neue Sponsoren gewinnen müssten, was bei dem derzeit gespielten Fußball sehr schwer werden dürfte und (zu viel) Zeit in Anspruch nimmt. Für mich ist das alles nur noch mit Galgenhumor zu verkraften.
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Für mich ist nicht die entscheidende Frage, was Helmes in der Halbzeit getan oder gelassen hat, das Spiel wurde m.E. in der Lotter Kabine entscheidend verändert.
Die kommen raus und haben eine viel breitere Anlage, recht schnelles Spiel auf die Außen, Bälle über die 3er-Kette inklusive.
Helmes merkt das m.E. sehr früh und reagiert grundsätzlich total richtig, was dann allerdings geschieht, macht Halbzeit 2 (wieder Mal) zur "eierlegenden Wollmilchsau des Grauens":
Wir wollen unsere 3er-Kette entlasten, da die sich durch die veränderte Anlage viel zu breit ziehen lässt und die Außen nur noch zum Löcherstopfen gebraucht werden. Wir laufen unentwegt der Musik hinterher, die Abstände stimmen null, die Lücken werden riesig. Also Viererkette und Doppelbesetzung an den Linien, dass Held und Wilton sich nicht alleine einen Wolf laufen müssen.
ABER1: Für mich ohne Not zwei wackere Kämpfer mit Bajric und Hackenberg raus.
ABER2 (noch viel entscheidender): Von der Bank gibt es gar keine sinnvolle Lösung mit diesem (mindestens mal Spieltags-)Kader. Blumberg, Falaye, Mause malad, Fejzullahu unpässlich und danach Schweigen im Wald. Und dann sind es mit Held und Damaschek die Schnellsten, die (letztlich in der Gemengelage sogar nachvollziehbarerweise) auf den vorderen Außen eingesetzt werden, nicht etwa die offensiv griffigsten, denn die haben wir schlicht nicht (dabei gehabt).
Und so muss Damaschek wieder mal vorne rumstehen und darauf warten, dass er sein Tempo offensiv in die Waagschale werfen kann. Kann er aber nicht, u.a. deshalb, weil der Junge durch und durch auf Rückwärtsradar gedrillt ist und immer auf die Lücken hinter sich statt vor sich achtet. Das alles gewissenhaft und sorgsam, aber Gefahr, Entlastung gleich null.
Und schließlich Cebulla. Ich tue mich eh schwer, für den Jungen ne Position auszumachen, habe ihn hier ja mal den Alemannia-Kimmich genannt und damit den Grell und Sickigkeit, nicht aber die Qualität gemeint, bevor die Schönfärbe-Polizei hart zuschlägt. Der ist am besten, wenn er nerven kann, mittendrin rumstochern und anlaufen bis zum Abwinken. Drecksack-Fußball, eben.
Rechtsverteidiger geht (noch?!) nicht, jedenfalls ging das gestern nicht. In der Box im Zweikampf dramatisch unterlegen, Stellungsspiel im Rücken vollkommen unsicher und die Bälle nach vorne fast folgerichtigerweise hanebüchen daneben. So fällt dann auch das 0-1. Eigentlich musste den nach 10 Minuten wieder raustun, aber erstens haste dann den nächsten Youngster in einem schwierigen Spiel, zweitens kannste Cebulla dann ggf. auch abmelden und drittens fand ich Dervisevic letzte Serie in 3er-Ketten am stärksten.
Uns so verpufft ne vielleicht sogar sinnvolle Trainer-Idee nicht nur, sie sorgt geradezu für das Gegenteil.
Aber ich gehe mit all den Stimmen hier "chloroform", die derlei (m.E. dennoch unbedingt notwendige und hilfreiche) Analysen als zu kurz gesprungen ansehen und das große Ganze beleuchten und da dann den viel entscheidenderen Teufelskreis ausmachen: Im Mittelpunkt der Kader, der aufm Papier doppelt besetzt, in der Realität offensiv eine Offenbarung ist. Bader als Macher, dessen nächster Karriereschuss sitzen muss und Helmes als Fußballer durch und durch, der sich selbst am meisten beweisen will, dass er es auch strukturell packt. Die beiden zusammengeklebt von einem Narrativ einer "jungen", "kleine, feinen" Truppe, die in ihrer aussichtsreichen Entwicklung erst am Anfang steht. Und das alles vor dem Hintergrund eines Vereins, der sich vermutlich an die Decke strecken musste, um das aktuelle Personaltableau überhaupt aufzusetzen und folglich keine alternativen Pläne sieht, sehen kann, zumal in der lame-duck-Situation einer personellen Neuausrichtung an der Spitze. Puh.
Das Gute an Teufelskreisen ist ja, dass man nur eine Sache anders machen muss und schon das ganze Ding anders laufen kann. Ob das Spielanlage, Match-Taktik (den Aggro-Start als Mittel finde ich z.B. super, damit hat Ferguson die 90er gerockt, ManUtd hat unzählige Spiele mit 20 starken Minuten gewonnen seinerzeit, nein, kein qualitativer Vergleich ;-)) Personalveränderung in der sportlichen Leitung, Spielerverpflichtungen oder oder oder ist, das weiß ich immer noch nicht abschließend.
Alle Patronen auf einmal würde ich jedenfalls, anders als einige Stimmen hier, eindeutig nicht verballern, sonst haste echt nix mehr, zumal Anfang der Serie mit dem ganz groben Besen durch den Klömpchensclub gefegt wurde.
Nach über einem Viertel der Serie zeigt der Blick auf die Tabelle allerdings schon einen auch ohne Hysterie bedrohlichen Abstand zum ominösen Strich, dass es sich tatsächlich lohnt, an einer der Stellen dieses eh nicht sonderlich erfolgreichen Kreislaufs eine Veränderung zu wagen. Richtig viel schief gehen kann dabei ja nicht...
(meine knappe Tendenz: 2-3 Offensivspieler zur Verbreiterung des Kaders als erster Schritt)
alemannia - handeln mit der option, zu scheitern
#14