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Alt 26.01.2022, 19:47
chris2010 chris2010 ist offline
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Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
...Die Einreise zur Olympiade ist im Gegensatz dazu nicht generell verboten, sondern bezüglich Spitzensportlern sogar ausdrücklich erwünscht. Deren Einreise obliegt lediglich gewissen Auflagen, entweder vollständige Impfung oder alternativ dreiwöchige 'harte Quaratäne'. Die ungeimpfte Schweizer Snowboarderin Patrizia Kummer hat sich für den deutlich unbequemeren Weg entschieden. Daran ist nichts Illegales. Weshalb sollte sich Irgendwer für eine offiziell abgesegnete Variante bei der Einreise überhaupt rechtfertigen müssen?
Wer Menschen selbst dann noch zu kritisieren versucht, obwohl diese alle bestehenden Vorschriften penibel genau befolgen, untergräbt letztlich selbst jede Regel.
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Davon war auch nie die Schreibe. Die Wendung, man müsse sich nicht rechtfertigen, bezog sich im Artikel auf die Entscheidung der Schweizerin und ihre Gründe dafür. Mit der Einreise hat das nichts zu tun.

Wie ich geschrieben habe, finde ich ihre Entscheidung respektabel, aber es gibt neben der rechtlichen Seite auch eine Ethische. Da ist die Frage, ob man bei der Entscheidung für oder gegen das Impfen nicht auch miteinbeziehen sollte, dass man nach der gegenwärtigen Datenlage als ungeimpfter Mensch leider auch eine größere Gefahr für die Gesundheit anderer ist denn als Geimpfter.

Das ist ein Beispiel, dass sicher nur bedingt vergleichbar ist, dennoch: Gegenwärtig kursiert ein Youtube-Video, in dem ein tschechischer Millionär mit seinem Bugatti auf der A2 417 km/h als Spitzengeschwindigkeit fährt. Streng nach den Buchstaben des Gesetzes. Man könnte sagen, er hält sich penibel genau an die Regelung, dass es auf weiten Teilen der deutschen Autobahn keine Geschwindigkeitsbeschränkung gibt. Nach dem, was man am Ende des Videos sieht, haben sein Beifahrer und er sehr viel Spaß dabei, was an sich ja eine schöne Sache ist und vermutlich von den beiden als Begründung ihres Tuns genannt werden würde: "weil ich's kann und weil es Spaß macht". Rechtfertigen muss er sich dafür auch nicht.
Untergräbt man jetzt "letztlich jede Regel", wenn man ihn dafür dennoch zu kritisieren versucht? Was man ihm vorwerfen kann, ist ja "nur", dass andere durch sein Tun zu Schaden kommen könnten. Dass er den Gewinn, den er durch seine Entscheidung hat, bei weitem über eine soziale Verantwortung in einem Gemeinwesen stellt.

Wie gesagt, nur bedingt vergleichbar, aber letztlich ist es doch so: Viele Millionen Menschen in diesem Land gehen ein sehr kleines, aber vorhandenes Risiko eines eigenen Schadens und ein deutlich höheres Risiko einiger Tage mit Unwohlsein ein, um sich und vor allem andere zu schützen. Wenige Millionen Menschen tun das nicht. Klammern wir die mit den absurden Vorstellungen von der Welt mal aus, auch die, die tatsächlich zum Beispiel aufgrund von Ängsten dazu nicht in de Lage sind, bleiben noch genug, deren Gründe mir unklar sind. Ich kann diese Leute zum Teil respektieren, aber feiern muss ich sie dafür sicher nicht.
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