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Alt 19.10.2021, 02:02
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen Wenn Panikmache zur Konstante wird, bleibt's vermutlich auch schwierig ...

Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Der entscheidende Unterschied ist, dass wir unter Fuchs zwar auch Zeit gebraucht haben, aber nach meiner Erinnerung nie in so akuter Abstiegsgefahr waren wie jetzt. Einigen ist anscheinend noch nicht ganz klar, was die Stunde geschlagen hat: Ein Drittel der Saison ist vorbei, und wir stehen seit dem ersten Spieltag ununterbrochen im Keller - und dies nicht wegen Pech und mangelndem Glück, sondern leistungsmäßig vollkommen zu Recht. Wir sind so schlecht, wie es die Tabelle aussagt, und wir sind vom Sturz in die Fünftklassigkeit bedroht. So schlimm wie jetzt war es sportlich noch nie um die Alemannia bestellt. Wenn nicht sehr bald eine Trendwende erkennbar wird, muss gehandelt werden. Zu sagen, weiter so, lasst den Helmes mal machen, Werner Fuchs (was für ein peinlicher Vergleich!) hat auch seine Zeit gebraucht, grenzt mit Blick auf die aktuelle Tabelle und die aktuellen Leistungen an die Weigerung, bestimmte sportliche Realitäten zur Kenntnis zu nehmen.
Zu irgendwelchen Detailfragen kann und möchte ich mich nicht äußern. Ihre Textzeile greife ich nur beispielhaft heraus. Angesichts manch aktueller Diskussion kann ich mir einen allgemeinen Hinweis allerdings nicht verkneifen: Völlig unabhängig von Trainern, Tabellenpositionen und/oder Auf- bzw. Abstiegsrisiken scheint es leider längst üblich geworden zu sein, regelmäßig Panik heraufbeschwören zu wollen. Nur zur Erinnerung:

Ein konstant empfundener Handlungszwang
Bei Schubert war bei Saisonende (Platz 2) sinngemäß zu lesen: „Nicht auszudenken, wo wir gelandet wären, hätten wir einen richtigen Trainer gehabt.“

Kilics Art Fußball spielen zu lassen wurde fortwährend kritisiert und das wiederholte Verfehlen der Tabellenspitze als Garant für den wirtschaftlichen Untergang heraufbeschworen. „Wir sind zum Aufstieg verdammt, weil ansonsten immer weniger Zuschauer kommen, weniger Sponsoren usw. usf..“ Fuat Kilic hat, angesichts (s)einer empfundenen Hilflosigkeit, letztlich von sich aus gekündigt. Wie er sein Verhalten aus heutiger Sicht einschätzt, könnte durchaus interessant sein.

Volmerhausen wurde derart rüde angegangen, dass ich mir wörtliche Zitate versage. Unser unvermeidlicher 'wirtschaftlicher Untergang' war selbstredend auch wieder dabei. Peinlicherweise geriet die Rückrunde, ohne ihn, deutlich schlechter als die Hinrunde.

Kürzlich erst war hier zu lesen, dass der aktuelle Fußball von Patrik Helmes noch schlechter sei, als der von Stefan Volmerhausen und der aktuelle Tabellenstand liefert natürlich das Übrige, um diese Geschichte jetzt wieder zu vervollständigen.

Nicht, dass ich auch nur ansatzweise irgendwelche Zweifel hege, aber zwangsläufig ergibt sich die bestechende Logik, dass mit jedem Wechsel auf der Trainerposition zumindest eine empfundene Verschlechterung einhergehen soll? Unsere zuverlässigsten (einzigen) Konstanten lauten: Unruhe, Zweifel, Unzufriedenheit, Angst und eine sich immer wieder aufs Neue aufbauende Panikstimmung. Seit Jahren immer der gleiche Ablauf. – Zufall, Wahrnehmungsstörung oder Systemfehler?

Spielt sich dieses Chaos alljährlich nur bei uns so ab oder versuchen wir uns einzureden, dass das bei allen anderen auch so ist? Mir erscheint der aktuelle Tabellenstand weniger bedrohlich, als diese andauernde Orientierungslosigkeit.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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