Zitat von tivolino
Nein. Warum auch? Wenn ich das Gefühl habe, dass bei der Alemannia gehörig was schiefläuft, melde ich mich hier kritisch, zuweilen auch zynisch, zu Wort. Das war immer schon so. Egal, ob die Leute Kraemer, Steinborn, Skripsky, Fröhlich, Benbenneck, Hammer, Bader oder sonstwie hießen. Oder jetzt eben Eller. Meistens lag ich richtig. An den Forum-Shitstorm, als ich hier vor sieben Jahren als erster ultimativ den sofortigen Rauswurf von Klitze nach zwei Monaten Amtszeit gefordert habe, erinnere ich mich manchmal schmunzelnd zurück. Seitdem hab ich ein paar Zähnchen verloren, beiße mich aber immer noch gern fest - im Gegensatz zu manchen früheren Mitstreitern, die heute als Schoßhündchen mit dem Schwanz wedeln oder ganz weg sind.
Noch was zur Sache: Den entgegenkommenden Umgang mit den Ultras von Moberz und Eller fand ich anfangs gar nicht schlecht. Ich habe das Team Hochscherff auch gewählt. Aber: Schon beim ersten Spiel in Oberhausen deutete sich an, dass das Vertrauen nicht zurückgezahlt wird. Im Gegenteil: Es folgten bald zwei Heim-Pyros, die beim Verband erfahrungsgemäß besonders schlecht ankommen und den gastgebenden Klubs immer besonders scharf angerechnet werden.
Und nun das. Bei der aktuellen Eller-Diskussion ist auch der Zeitpunkt zu bedenken, nämlich unmittelbar nach der Münster-Pyro und kurz nach der Ahlen-Pyro. Da frage ich mich: Welche Konsequenzen wurden nach diesen beiden Vorfällen gezogen, und wie groß bzw. klein ist die Lernbereitschaft und/oder Lernfähigkeit eines Herrn Eller, wenn er die Leute im ersten Heimspiel nach Pyro-Münster immer noch abklatschend durchwinkt? Und wenn er im Podcast freimütig erzählt, wie geil er persönlich gelben Rauch im Stadion findet, bedauert, dass es leider verboten ist, und Initiativen zur Legalisierung starten will?
Ich glaube, die Alemannia stünde besser da, wenn Herr Gössing und die Polizei in dem Spiel nach Münster den Eindruck gewonnen hätten: Die Alemannia tut was, die Alemannia schaut bei den Kontrollen genauer hin, die Alemannia hat das Problem erkannt. Stattdessen nun diese unglaublichen, das genaue Gegenteil implizierenden Schilderungen in der Spruchkammer.
Das sind jetzt keine Peanuts mehr. Ich habe keinen Bock, beim nächsten Mal nicht mehr auf meinen Stehplatz zu dürfen oder gar erleben zu müssen, dass uns im Aufstiegskampf Punkte abgezogen werden, weil manche Herren meinen, auf Kuschelkurs mit den Zündlern gehen zu müssen.
Vielleicht kann man es wirklich nicht verhindern. Aber man könnte es wenigstens versuchen. Meine Reaktion nach Ahlen wäre gewesen: Androhung eines sofortigen scharfen Priviligienentzuges im Wiederholungsfall. Vuielleicht hätte das wenigstens die Münster-Aktion verhindert. Gekommen ist rein gar nix. Nicht nach Ahlen, und nach Münster auch nicht. Gekommen ist nur ein GF, der die Ultras selbst im ersten Spiel nach diesen Vorfällen offenbar noch abklatschend durchgewinkt hat und permamentes Wegschauen nun als Deeskalierungsstrategie zu verkaufen sucht. Da ist, finde ich, auch mal schärfere und auch mal persönliche Kritik durchaus angebracht.
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