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Meine Nachtgedanken :
Mich hatte der Alemannia Virus 1973 beim Spiel gegen RW Essen befallen. Den brasilianischen, hoch emotionalen 80 er Jahre mit Bergen von Konfetti, folgte dann eine lange Leidenszeit, wo mir spontan noch Spiele in Hauenstein oder Salmrohr einfallen. Als Fan wurde man nur bemitleidet
und jedes Jahr wurde man erneut enttäuscht, und hoffte aber gleichzeitig auf den Neustart der nächsten Saison. So vergingen trostlose Jahre bis das ein gewisser Werner Fuchs in Aachen das Zepter übernahm, und dann eine Euphorie entfachte, die dann auch zum lang ersehnten Aufstieg führte, die er leider selbst nicht mehr erleben durfte.
Und jetzt, nach mehr als einem Jahrzehnt unzähliger, trostloser Spiele in der tiefsten Provinz, Möchtegern Trainern und Funktionären, und Spielen auf dem Tivoli, wo ich meistens alleine im Block saß, und um mich herum gähnende Leere herrschte, taucht da auf einmal ein Mann auf, wo ich anfangs ehrlicherweise dachte, was will man hier nun mit dem vertragsbrüchigen Wandervogel,
der sich Heiner Backhaus nannte.
Bei seiner medialen Vorstellung fiel u.a. das Wort Menschenfänger, was ich aber auch nur um das ewig gleiche BlaBla der handelnden Personen abtat. Ich konnte ja nicht ahnen, welches Fußballmärchen ab da seinen Anfang nahm. Heiner Backhaus fordert die Grundtugenden von seinen Spielern ein, die für ihn durchs Feuer gehen und ich sehe Woche für Woche eine Mannschaft, in der jeder für jeden kämpft, und sich bis zum letzten Schweißtropfen verausgabt. Das ist das was ich als Fan sehen will und von einer Mannschaft erwarte, für die mein Herz seit 51 Jahren schlägt. Ich lege keinen Wert auf Schönspielerei, sondern auf einen letztlich erfolgreichen, ehrlichen Fußball. Insofern regen mich jetzt schon wieder diese Stimmen auf, die jeden Fehlpass kritisieren, die ich auch teilweise wieder in meinem Umfeld wahrnehme.
Mein Bauchgefühl sagt mir, daß unsere Reise mit diesem Trainer noch lange nicht zu Ende ist, und ich bin mir sehr sicher, daß wir im kommenden Jahr noch für viele positiven Überraschungen sorgen werden.
Heiner Backhaus ist mit ganzem Herzen Alemanne, das spürt man bei allem was man bei Interviews von ihm hört und sieht, und meine Hoffnung ist, das man auch zu ihm hält, wenn die Ergebnisse mal nicht stimmen. Er ist für uns ein absoluter Glücksfall, für den uns andere Vereine jetzt schon beneiden.
So jetzt gehe ich schlafen, und träume vom nächsten Samstag. Einem Tag, an den ich nicht mehr geglaubt hatte, mit einer emotionalen Explosion von 31.000 Gleichgesinnten.
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