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  #82  
Alt 19.12.2007, 04:33
svenc
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dann rechnen wir doch mal ganz dumm nach...

Zitat:
Zitat von Stephanie Beitrag anzeigen
Ich bin kein Finanzexperte, um da nun ins Detail gehen zu können. Ich muss Dich aber grundsätzlich an einer Stelle schon berichtigen: Im Express (wenn ich mich recht entsinne) steht sogar, dass noch nicht mal 5 Millionen gesichert seien. Also die von Dir einbezogenen 5 Millionen sollen ja noch nicht mal dasein.

Durchaus kann es eine Möglichkeit geben, ein Stadion mit nur 2 Millionnen Eigenkapital zu finanzieren (ob das geht, weiß ich nicht bzw. ob die Banken dich dann nicht auslachen). Die Gretchenfrage wird aber immer bleiben - und darüber ist hier schon viel hin und her diskutiert worden - ob sich das Stadion am Ende dann für den Bauherrn oder Besitzer oder wie man das nun nennen mag auch noch rechnet, ohne dass er mit dem Tropf auf der Intensivstation liegt. Die meisten Vereine, die neu bauen, haben doch die Angst, sich zu übernehmen, weil sportliche Erfolge schwer zu planen sind. Vielleicht könnte man ein Jahr 3. Liga verkraften, vielleicht auch zwei oder vielleicht doch nicht. Das weiß ich nicht. Aber realistisch gesehen, wäre das sicherlich für den Stadionneubau der Super-Gau. Obwohl die 3. Liga noch einiges eher abfedert als die derzeitige Regionalliga.

Ohne, dass wir die genauen Zahlen kennen, kann man da schwer was sagen. Dass der Verein sagt, ist alles gesichert, ist klar. Muss er auch. Wäre ja fatal, man würde nun sagen, geht vielleicht doch nicht mit dem Neubau. Was wäre denn dann hier los? Solche Probleme und Fragen werden die sicherlich intern besprechen und kalkulieren. Trotzdem wird der anonyme Aufsichtsrat oder wer das war, nicht so etwas erzählen, wenn der Verein eigentlich schon 20 Millionen an EIgenkapital in der Schublade hat. Als Fan kann man da nur abwarten und hoffen, dass sich alles zum Guten wendet.

Vielleicht ist einer der drei Lotto-Gewinner bereit, beim Neubau auszuhelfen.

Laut GF der Alemannia ist das Stadion doch so kalkuliert, dass man sogar 10 Jahre 3. Liga überstehen könnte, bevor es eng wird...

http://www.alemannia-aachen.de/v1/ar...sse_detail.htm

Ich meine mal etwas gelesen zu haben, dass die Alemannia mit 12-13.000 Zuschauern kalkuliert hat, damit das Plus-Minus-Null läuft...

Klingt mir recht vernünftig und nachvollziehbar.

Außerdem glaube ich, dass die Alemannia nach dem finanziellen GAU vor ein paar Jahren, mittlerweile wirklich in professionellen Händen ist und dort keine Abenteuer mehr riskiert werden.

Wenn man mal ganz "dumm" kalkuliert und mit ganz niedrigen Zahlen:
(Achtung, es wird jetzt länger!!)

50 Mio. Baukosten
33% Eigenkapital (16.67 Mio Euro; dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben)

Dann müssten also 33.33 Mio. finanziert werden.

Normalerweise kann man davon ausgehen, dass die Alemannia den Stadionnamen auch noch für 3-5 Jahre für nochmal 3-5 Mio. Euro vermarktet bekommt, aber das lasse ich mal raus.

Die Alemannia erhält aufgrund der Landesbürgschaft Kommunalkonditionen. Ich tippe da mal auf einen Zinssatz von max. 4.5%.
Die Zinsbelastung läge also bei 1.5 Mio Euro pro Jahr.

Aktuell nimmt die Alemannia pro Heimspiel im Durchschnitt wohl um die 200.000 Euro ein. Bei 17 Heimspielen pro Saison sind das also alleine schon 3.4 Mio. Und das ohne jegliche Pokal-/Testspiele.

Im neuen Stadion würde die Alemannia bei gleicher Zuschauerzahl bestimmt locker 300.000 Euro einnehmen (absichtlich ganz niedrig gerechnet), da ja deutlich mehr Sitzplätze verkauft werden. Ich glaube auch, dass die Einnahmen aus Dauerkarten für Stehplätze bestimmt 25% steigen werden (ist ja alles überdacht und aktuell kostet überdacht ca. 50% mehr, als nicht überdacht).

sind also schon mal 4.1 Mio. Euro pro Jahr an Einnahmen.
Bei 2% Tilgung pro Jahr (Annuitätendarlehen) käme die Alemannia auf Kosten von 2.1 Mio Euro für das neue Stadion inkl. Tilgung.

Das ist also ganz leicht zu schaffen. Insbesondere muss man berücksichtigen, dass die Zinsen ja von der GmbH komplett steuerlich geltend gemacht werden können und das Stadion auch eine fette Abschreibung bringt. Ich schätze mal hier werden auch 30-50 Jahre zugrunde gelegt, also 1-1.667 Mio Euro pro Jahr an Abschreibung.
Die Gewinne der Alemannia werden also steuerlich reduziert. Somit betragen die "offiziellen" Kosten für die Bilanz ca. 3 Mio. Euro pro Jahr.

Da ich aber die Einnahmen sogar deutlich höher einschätze, ich gehe mal eher von ca. 500.000 Euro Einnahmen bei 20-22.000 Zuschauern aus, ist die Rechnung sehr einfach und zeigt, dass die Alemannia da sehr optimistisch sein kann.

Die Betriebskosten habe ich mal aussen vor gelassen, denn es fallen am Tivoli auch Betriebskosten an. Diese werden zwar beim neuen Stadion höher sein, allerdings erzeugt die Alemannia durch das neue Stadion (Logen, mehr Werbeflächen, Tagungsräume, Parkhaus, usw...) erhebliche Mehreinnahmen, die diese Mehrkosten leicht decken werden und dafür sorgen, dass die Einnahme pro Spiel immer locker über 500.000 Euro liegt. Darin eingerechnet sind natürlich die Dauerkartenverkäufe und Logen. Und diese Logen bringen für 5 Jahre leicht mal 50.000-100.000 Euro pro Stück (je nach Lage, etc..).
Die Logen haben 10 Plätze, rechnet man mal 10 Besucher, die normalerweise einen Top-Sitz nehmen würden, käme man auf ca. 50 Euro pro Besucher, also 500,- Euro pro Spiel, macht 8500,- Euro pro Jahr, mal 5, ergibt ca. 42.500 Euro für 5 Jahre. Kommt also "circa" hin. Und 50,- Euro sind für einen Logenplatz eher niedrig gerechnet, je nach zusätzlichen Leistungen (Essen/Trinken, etc..) kann man auch leicht mit 100 Euro pro Person in der Loge rechnen.

Sind also 22 * 50.000, also 1.1 Mio für 5 Jahre = 220.000 Euro pro Jahr an Einnahme.
Niedrig kalkuliert...

Zusatzeinnahmen, z. B. aus Konzerten (vielleicht kommt ja der bekloppte Holland-Geiger noch mal und ruiniert den Rasen), Länderspielen (z. B. der Damen) sind da noch gar nicht berücksichtigt...


Um es also zu verkürzen

Die Finanzierung passt...

Gruss

svenc
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