[alemanniamarc]

Die Winterpause nähert sich und es stellt sich -mal wieder- die Frage: Quo vadis, Alemannia? Es bedarf dringend an Veränderungen im Kader, um im Abstiegskampf eine Überlebenschance zu haben!

Im Tor sehe ich das geringste Problem. Joshua Mroß hat des Öfteren bereits beweisen, dass er der beste Torwart ist, den wir die letzten Jahre bei der Alemannia gesehen haben. Er ist durch den ein oder anderen Patzer zwar merklich verunsichert, aber ich denke die Winterpause und die Arbeit mit Hans Spillmann als ausgewiesenen Fachmann wird ihm gut tun, um die Verunsicherung abzulegen.

In der Abwehr dagegen fangen die Probleme an. In der Innenverteidigung fehlt es neben Spielaufbau vor allem an Schnelligkeit. Es ist offensichtlich, dass Fortuna Köln und der Wuppertaler SV durchaus nachvollziehbare Gründe hatten, die Verträge mit Uzelac und Uphoff nicht zu verlängern. Auf der linken Seite läuft bei uns ein Wilton rum. Die Tatsache, dass der sich Fußball-Spieler nennen darf, ist selbst für jeden Kreisliga-Kicker eine Beleidigung. Ich habe bei Lukas Wilton bisher nicht den Hauch einer Stärke feststellen können. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Auf der rechten Seite haben wir mit Jannis Held einen Spieler, der durchaus seine Qualitäten im Offensivdrang hat, dann aber schlicht und ergreifend hinten zu oft fehlt. Hier wäre meine Überlegung, Jannis eine Position vor zu ziehen ins Mittelfeld und durch einen defensiv denkenden Rechtsverteidiger abzusichern.

Im Mittelfeld fehlen mir die Indianer mit Eiern. Wir haben dort viele Schönspieler-Ballerinas rumlaufen, die eher in einer Mannschaft glänzen würden, in der es läuft. Hier fehlen aber grundlegend die Tugenden, die man im Abstiegskampf braucht. Außer Marco Müller, Matti Cebulla (der warum auch immer kaum eine Chance bekommt) und mit Abstrichen Dino Bajric haben wir im Mittelfeld keine Spieler für die sogenannte “Drecksarbeit”.

Im Sturm ist Hamdi Dahmani ein Schatten seiner selbst, Falaye zu verletzungsanfällig und Tim Buchheister in seiner Entwicklung noch nicht so weit, dass er eine wirkliche Verstärkung für uns darstellt. Mit der Tatsache, alle Hoffnungen auf Jannik Mause zu setzen, leben wir ziemlich gefährlich. Jannik Mause muss für die halbe Mannschaft mit arbeiten, läuft sich 60 Minuten lang die Lunge aus dem Leib und ist dann verständlicherweise platt. Er kann einem auf einer gewissen Art und Weise richtig Leid tun und braucht dringend Unterstützung.

Insgesamt haben wir somit quer übers Spielfeld verteilt viele Baustellen im Kader, die es in der Winterpause zu beseitigen gilt. Auf der Außenverteidiger-Position würde ich persönlich an einen Sebastian Schmitt denken. Er hat seine Verletzungsmisere in Mainz überwunden und hängt immer noch sehr an der Alemannia. Er ist ein Spieler, der bei uns trotz seiner Verletzungsanfälligkeit nie einem Zweikampf aus dem Weg gegangen ist und der sich nie für die Drecksarbeit zu schade war. Die Tatsache, dass er das “Sommer-Casting” gegen Lukas Wilton verloren hat, ist schon fast eine Beleidigung. Ansonsten fehlen mir im Defensivbereich ehrlich gesagt die Ideen, welche Spieler uns hier weiterhelfen könnten.

Für das Mittelfeld hätte ich gleich mehrere Spieler im Visier. Da wäre zum einen für die Drecksarbeit ein Tom Geerkens von Fortuna Düsseldorf. Ich habe immer noch die Bilder vor Augen, wie ihm seinerzeit nach seinem letzten Training bei uns bitterliche Tränen liefen, weil es für ihn hier nicht weiter ging (Fuat sei Dank….). Ich bin mir sicher, dass er durchaus gewillt wäre, uns im Abstiegskampf zu helfen. Ebenso Jan Bach von Wegberg-Beeck. Ehemaliger Jugendspieler von uns, immer noch Alemannia-Fan und absoluter Leistungsträger in Wegberg. Ich bin mir sicher, dass auch er sich auf dem Platz für uns zerreißen würde. Zudem würde man bei Transfers von Geerkens und Bach nebenbei gleichzeitig noch nach der sogenannten “Bayern-München-Strategie” vorgehen: Man würde sich selber verstärken und gleichzeitig die Konkurrenz schwächen. Des Weiteren würde ich im Mittelfeld etwas Mut (bei gleichzeitig finanziell geringem Aufwand) beweisen und die U19-Spieler Timo Kondziella und Luca Wesemann dauerhaft hochziehen. Timo Kondziella ist ein technisch versierter Spieler, der gleichzeitig jedoch sehr giftig ist und keinen Zweikampf scheut. Erneut ein Spieler also für die Drecksarbeit. Er könnte aus meiner Sicht aufgrund seiner Unbekümmertheit (genauso wie in der Rückrunde der letzten Saison Matti Cebulla) eine Bereicherung für uns sein. Und auch ein Luca Wesemann zeigt in der U19 Woche für Woche eine herausragende Leistung und hätte es durchaus verdient, wenn man ihn im Auge hat.

Als Lösung für den Sturm wäre uns aus meiner Sicht schon geholfen, wenn wir unsere Defizite im Mittelfeld in den Griff bekommen würden. Dann könnte Jannik Mause sich mehr auf den Angriff konzentrieren und würde sich die Kraft sparen, die er derzeit aufbringen muss, um hinter ihm dauerhaft die Lücken zu stopfen. Er wäre entlastet und könnte sich dadurch mehr im vorderen Bereich austoben.

Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen gerade im Hintergrund ordentlich nach Lösungen suchen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihnen zu vertrauen. Wir als Fans können nichts anderes tun, als bedingungslos hinter den Jungs zu stehen, denen die Verantwortlichen das Vertrauen schenken. Auch wenn es manchmal schwer fällt, den Jungs den Rücken zu stärken, so ist dies in der aktuellen Situation unsere verdammte Aufgabe, denn nur zusammen sind wir stark! In diesem Sinne: runter von der Couch und Samstag ab zum Tivoli! Die Alemannia braucht uns mehr denn je!