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Alt 17.10.2008, 21:28
Dresdensia Dresdensia ist offline
Neuling
 
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Hallo nach Aachen!

Auf den ganzen Wessi-Ossi-Quatsch, der hier auch teilweise steht, will ich mal gar nicht eingehen. 19 Jahre nach dem Mauerfall sollte das Thema eigentlich durch sein. Klar läuft bei uns der Hase bissl anders als bei Euch - so wie die Uhren in Bayern und Hamburg auch anders ticken. Ich möchte aber ein Statement zu den Vorkommnissen abgeben, um hier einige Dinge etwas gerade zu rücken. Natürlich habe auch ich nicht das Ohr an jedem Heizungsrohr, aber ich bin zumindest Mitglied der SGD, stehe gelegentlich (so die Zeit es erlaubt) auch mal am Zaun zum Trainingsgelände und habe auch mit dem einen oder anderen Vereinsverantwortlichen schon mal ein Wort gewechselt.
Herr Maas ist bei uns quasi als Gesandter des DFB aufgeschlagen, mit viel Vorschußlorbeeren was seine fachliche Kompetenz betrifft. Und das kann ich schon vorweg nehmen: An seiner Kompetenz als Finanzer gab es die ganze Zeit nie einen Zweifel. Aber als Hauptgeschäftsführer hatte er auch andere Aufgabenbereiche, die er, vorsichtig gesagt, etwas diskussionswürdig bearbeitet hat. Wer versucht, die Zaunsfahne der Ultras zu zocken, der muß nun mal mit heftigem Gegenwind rechnen (der teilweise in inakzeptablen Schmierereien gipfelte). Wobei man auch anmerken muß, daß der "Angriffsbefehl" nicht von Maas persönlich, sondern von einem anderen Geschäftsführer kam. So zumindest die Aussage eines Verantwortlichen des Sicherheitsdienstes mir gegenüber. Wie auch immer, die Atmosphäre war zutiefst vergiftet. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai entschuldigte sich Bernd Maas dann. Einige Wochen später wurde eine Fancharta verabschiedet, in der sich Vereinsführung und Fangruppen wieder etwas annäherten. Seit dem gibt es eine Art mißtrauisch beäugten Burgfrieden.
Nun steht hier in Dresden die Mehrzahl der Fans einigen Vereinsverantwortlichen sehr kritisch gegenüber. Für diese seit Jahren andauernde Kritik sind verschiedene Indizien für Mißwirtschaft der Grund. Im Feuer der Kritik stehen vor allem der Aufsichtsratsvorsitzende, der Geschäftsführer Marketing, der Pressesprecher und der Betreiber der Homepage. Vorgeworfen werden im Wesentlichen Inkompetenz und Vetternwirtschaft. Man vermutet auch persönliche Bereicherung.
Nun stand die Vereinsführung in "schweren Zeiten" (als es gegen die Fans und/oder um die Durchsetzung unliebsamer Beschlüsse ging) stets geschlossen hinter Bernd Maas. In Fankreisen war man erstmals etwas verwundert, als die Betreibung der Homepage neu ausgeschrieben werden sollte bzw. wurde, verbunden mit der Hoffnung, daß Bernd Maas nun doch einige alte Zöpfe abscheiden würde und etwas Licht in das Dunkel unserer Baracke bringen könnte, insbesondere was die Suche nach diversen Leichen im Keller betrifft. An der Stelle ist der Eindruck entstanden, daß er genau da in ein Wespennest gestochen hat, und daß der Marketing-Geschäftsführer gemeinsam mit dem Homepage-Betreiber von nun an gegen Bernd Maas arbeiten würden. Ich will das nicht im Detail ausführen, der würde zu lange dauern. Nur ein Beispiel: Plötzlich erschien ein Artikel der Bildzeitung auf der Startseite, was völlig unüblich ist, insbesondere in Anbetracht der darin gegen Bernd Maas vorgebrachten Anschuldigungen. Der Artikel wurde dann wieder entfernt, wahrscheinlich auf Betreiben des Aufsichtsrates, dem das dann doch zu fett und offensichtlich war.
An der Stelle war man in Fankreisen weitestgehend der Meinung, daß Herr Maas nun einige Dinge ändern wöllte, die dem Verein nur gut tun könnten. In dem Sinne war man dann auch bereit, den sicher nicht endlos geliebten Bernd Maas bei seiner Aufklärungsarbeit den Rücken zu stärken, immer auch mit der Logik verbunden, daß einer, der um die 100.000 € im Jahr verdient, es doch einfach nicht nötig hat, eine Malerrechnung über den Verein abzurechnen, bzw. daß diese Malerarbeiten im Zusammenhang mit Schmierereien stehen, was unterm Strich vielleicht juristisch nicht korrekt, aber moralisch verständlich wäre. In soweit fällt es schwer, alle Anschuldigungen gegen Bernd Maas richtig einzuordnen. Allerdings hat dann Bernd Maas heute früh in der Nacht (nach seiner Entlassung) im Mitgliederforum eine Stellungnahme abgegeben, nachzulesen einen Beitrag vor mir. Das hört sich teilweise etwas anders an als die offizielle Darstellung von Dynamo. Allerdings räumt Bernd Maas zwischen den Zeilen kreative Buchführung ein. Leider muß man sagen, daß er sich damit selbst ein Bein gestellt hat, und das gerade in der Situation, wo er auf dem Wege einer positiven Entwicklung seiner Arbeit und seines Verhältnisses zu den Fans war.
Für uns Fans der SGD bleiben natürlich nun immer noch Fragen offen:
- was ist mit der "Bedrohungssituation", ganz obskur, denn aus den Reihen der Fans kommt das (dieses Mal) bestimmt nicht
- wer hat die Arbeit von Bernd Maas wie behindert
Wir hoffen, daß Bernd Maas hier noch irgendwie auf irgendeine Art und Weise die Katze aus dem Sack läßt. Dann wäre sein Abgang nicht umsonst gewesen.

Mit dynamischen Grüßen!
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