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Alt 02.11.2021, 21:44
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat:
Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Nach meiner Erfahrung pfeifen die meisten Schiris dann ab, wenn kein Angriff in Strafraumnähe mehr läuft. Steht zwar vermutlich nirgends so in den Statuten, ist aber nachvollziehbar.


Wenn unser Stürmer gerade von der 16m-Linie unbedrängt zum Torschuss ansetzt und der Schiri mittendrin die Nachspielzeit sekundengenau abpfeift, wären wir auch not amused.


Und da gibt es halt die Grauzonen, was im Ermessen des Schiris als laufender Angriff gilt. Dass die Chance durch einen Eckball noch ausgeführt werden darf, ist ebenfalls nach meiner Erinnerung gar nicht unüblich. Natürlich kann man dann sagen, dass nicht dutzende Eckbälle in Folge ausgeführt werden sollen. Nur wo genau läge die Grenze?



Aber grundsätzlich halte ich das Ausspielen einer Eckballchance, die man als Bestandteil eines laufenden Angriffes interpretieren kann, für nachvollziehbar.
Die angezeigten 3 Minuten Nachspielzeit waren vorbei, dannach wurden anschließend noch zwei Minuten Ecken getreten. Wie soll das in auch nur Ansatzweise Relation zueinander stehen. 3 Minuten Nachspielzeit für die aufsummierten Verzögerungen in 45 Minuten der gesamten zweiten Halbzeit und dann zwei Minuten für eine Ecke nach der anderen nur um irgendeine nicht existente angebliche Torchance weiter aufrecht zu erhalten?

Das passt doch in der Relation so alles einfach nicht zusammen, noch nicht mal Ansatzweise!
Zudem sind Eckstöße doch keine Strafenmaßnahmen oder die gerechte Wiederherstellung einer regelwidrig verhiderten Torchance wie es Elfmeter sind.

Eckbälle sind neben einem Torabschlag doch im Grunde ganz einfach nur eine von zwei Arten den Ball wieder ins Spiel zu bringen, nachdem er ins Toraus gegangen ist.
Hätten wir der "Logik" des Schiris folgend also nicht beispielsweise auch einen Torabschlag ausführen dürfen müssen, wenn der Ball von einem Essener übers Tor geköpft worden wäre, weil ein schneller Torabschlag ja nicht selten eine Kontermöglichkeit eröffnet und in unmittelbarer und direkter Verbindung zum laufenden Angriff steht? Oder hätten wir nicht nach dem Siegtreffer wenigstens noch den Abstoß vom Mittelkreis ausführen müssen und rund 1 Minute weiterspielen müssen, weil man ja allgemein üblich pro geschossenem Tor 1 etwa Minute Nachspielzeit gewährt auf Grund der damit verbundenen Unterbrechung? - Nein, natürlich nicht.

Du hast ja mit Deiner Argumentation nicht Unrecht, aber einen Eckstoß als noch "laufenden Angriff" zu interpretieren halte ich doch für sehr fragwürdig. Einen einzelnen Eckstoß nach Ende der Nachspielzeit noch ausführen zu lassen, okay. Das ist sicherlich vollkommen in Ordnung, da kann man das Argument der "laufenden Torchance" und der "bestehenden" Torgefahr ganz klar noch irgendwie gelten lassen.
Bei einem zweiten darauf folgenden Eckstoß in der "Nachspielzeit der Nachspielzeit" ist das allerdings dann schon deutlich schwieriger bis gar nicht mehr zu rechtfertigen.
Soll man das dann wirklich noch als einen "weiter laufenden zweimalig erfolglosen Angriff" interpretieren, der eben nach ZWEIMALIGEM erfolglosen Abschlussversuch (erster Abschluss ins Toraus und dann die daraus resultierte erfolglose Ecke) nun wiederum noch ein DRITTES MAL durchgespielt werden muss? Und dann möglicherweise sogar noch ein viertes und fünftes mal..... und dann nochmal und nochmal? Solange bis der Ball endlich ins Tor geht? Das ganze ist dann doch wirklich ganz sicherlich keine unendlich immer weiter laufende Torchance! Das kann man doch wirklich so ganz prinzipiell niemals rechtfertigen und auf diese Weise sinnvoll interpretieren.

Ich bin der Meinung es sollte prinzipell eine simple Regel geben, nach der eben maximal nur noch eine einzige Ecke, beziehungsweise maximal nur ein einziger Einwurf oder ein einziger Torabschlag nach Ablauf der angezeigten Nachspielzeit gewährt und ausgeführt werden darf. Und dementsprechend gäbe es dann eben auch keinerlei weitere Spielverlängerung für aus diesen über die offizielle Nachspielzeit hinaus verlängerten Spielzügen dann zusätzlich nochmal weiter resultierenden Kontern, keine weitere(n) Ecke(n), kein erneuter Torabschlag...
Das alles gehört dann nämlich wirklich nicht mehr zu einem vor Ende der Nachspielzeit noch laufenden Angriff, welcher ja dann bereits einmal mit einem nach Ende der angezeigten Nachspielzeit begonnenen NEUEN SPIELZUG über das Ende dieser offiziellen Nachspielzeit hinaus verlängert wurde.
Das sind dann allesamt wieder neue Spielsituationen nach Ende des "laufenden Angriffs" und sind eben keineswegs mehr ein Teil dieses zuvor in der Nachspielzeit noch aktiv laufenden Spielzugs.
Ausnahmen für regelwidriges Zeitspielen und für Spielunterbrechungen und dergleichen während der ablaufenden, angezeigten Nachspielzeit, könnte man dann ja ganz abgesehen davon noch im Regelwerk explizit zulassen. Aber das sollte man dann eben auch als Ausnahme zur Wiederherstellung der dadurch unterbrochenen Nachspielzeit so reinschreiben.

Andere Sportarten machen das allerdings ganz simpel und noch viel einfacher mit einer Stopuhr, anstatt die Spielzeit an der Nase und der Laune des Schiris abzumessen.
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Geändert von Aix Trawurst (02.11.2021 um 22:06 Uhr)
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