#1
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Zusamm'fassung
Der Sieg der Spanier bei dieser Weltmeisterschaft ist verdient. Sie waren die kompakteste Mannschaft, sie haben ihre technische Überlegenheit gezeigt, sie haben an den entscheidenden Stellen ihre Chancen genutzt. Wer behauptet, keiner der beiden Finalteilnehmer hätte den Titel verdient, soll sich mal eine Zweitligasaison angucken. Es gewinnt eben die Mannschaft, die ihre Chancen nutzt. Das haben die Niederländer nicht geschafft, und das hat auch Deutschland im Halbfinale nicht geschafft.
Selbstverständlich sind die Schiedsrichterleistungen zu kritisieren, allerdings hat Webb im Finale beide Mannschaften gleichermaßen benachteiligt. Er war anfangs zu liberal bei harten Fouls, letztlich ist das Ergebnis aber so in Ordnung - wenn Robben die Tore macht, fragt in den Niederlanden niemand mehr nach Webb. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Ich tue mich auch schwer, zu behaupten, Deutschland wäre ja der ach so verdiente Sieger gewesen. Wir haben sicherlich den spektakulärsten Fußball gespielt, man darf aber nicht vergessen, dass Deutschland bei diesem Turnier astreinen Konterfußball gezeigt hat. Selbst gegen Argentinien hat man zwar klasse gespielt, letztlich aber auch zwischen Kloses Großchance zum 2:0 und dem tatsächlichen 2:0 keine wirklich Dominanz ausgestrahlt - so einfach ist es eben (noch) nicht. Spanien war unzweifelhaft die dominanteste Mannschaft, allein aufgrund ihrer stabilen Abwehr, ihres überragenden Torhüters und der Coolness in den entscheidenden Situationen. Was für Deutschland bleibt: Zukunft, natürlich. Vom Ergebnis her haben wir eine ordentliche WM gespielt, zumindest an unseren Ansprüchen gemessen. Mit dieser jungen Truppe ist das aber ein großer Erfolg. Ich freue mich einfach auf eine schöne Zweitligasaison mit Leuten, die Ahnung von Fußball haben. Das Rumgeprolle, unqualifizierte Gelaber und Schland-Gestöhne kotzt mich an.
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"Man kann immer nach dem Negativen fragen." - Dr. Jürgen Linden |
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#2
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Man könnte auch sagen, die Spanier sind zwar verdient Weltmeister geworden aber die stärkste Mannschaft war damit nun logischerweise wohl die der Schweiz. Die Weltmeisterbesieger eben.
Und daß die deutsche Nationalelf den Empfang abgesagt hat und sich bei den Fans am Flughafen nicht einmal für 10 kurze Sekunden hat blicken lassen, ist, auch wenn man zwar den attraktivsten und besten Fußball des Turniers gespielt hat, jetzt, wo man augenscheinlich eben doch nur schwächer als die Mannschaft der Schweiz ist, auch irgendwie verständlich. Aber dennoch muss ich im Vergleich dazu dann doch auch einmal deutlich unseren ehemaligen Trainer Seeberger loben, der hatte im Gegensatz zu Löw immerhin die Größe unsere Spieler nach Enttäuschungen zu den Fans an den Zaun zu schicken. Beim DFB beziehungsweise im Stab der Nationalelf hat offenbar keiner der Verantwortlichen ausreichend Anstand um dieses schlichtweg einfach nur respektlose Verhalten der Mannschaft ihren Fans gegenüber zu unterbinden. Der dritte Platz und die sportliche Leistung der Mannschaft sowie die einzelner Spieler, etwa die Torjägerkanone für Müller, sind zudem ja wahrlich nichts schlechtes, darauf könnte man ja auch durchaus stolz sein, da muss man sich ja nicht so sehr für schämen wie unsere Spieler es offenbar tun. Dafür könnte man sich ja doch durchaus mal ein paar kleine Minütchen für's obligatorische Autogrammeschreiben wenigstens den Fans am Flughafen zuwenden, auch wenn im modernen Hochleistungsfußball ja selbstverständlich leider bereits der zweitplazierte nur noch der beste unter den Verlierer ist. Obwohl, nach dieser Logik wäre die Nationalelf dann ja vielleicht doch einfach nur ein schlechter Verlierer? Egal peinlich und unnötig war das allemal. Klar die Große Megaparty, das wäre sicherlich auch übertrieben gewesen, aber eine mehr oder weniger formelle Begrüssung durch offizielle und die Fans in vergleichsweise kleinem Rahmen so wie es der Anstand gebührt wäre sicherlich angebracht gewesen. Schließlich war das ganze ja nun auch nicht gerade nur ein kleines Hallenhalma Turnier in Hinterniederpopelfingen für irgend so einen imagetauglichen Zweck und immerhin vertreten diese Jungs ja sportlich nun auch nicht nur Red Bull oder Halliburton.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub... |
#3
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Du kommst nach 6 Wochen Lager und den Exklusivthema Fußball-WM müde nach Hause, nach zehnstündigem Flug um 6 Uhr morgens und da stehen ein paar Hundert Besoffene, denen sieben Mal Fanmeile eine Party zuwenig war. Und sofort diktieren diese Modefans, die 30 min vorher noch lauthals "stolz auf unser Team" waren, den gelangweilten Sensationsjournalisten ihren Unmut und damit die erste Story in den Block. |
#4
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"Tradition ist die Bewahrung des Feuers – und nicht die Anbetung der Asche." Gustav Mahler |
#5
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Wo bleibt dabei das sportliche repräsentieren und das sportliche Vertreten unseres Landes der sportliche Botschaftercharakter, wenn sich alles nur noch um den reinen Fußballspaß und -Sport dreht? Ohne offiziellen Rahmen ohne das sportdiplomatische drumherum, wenn es nur noch um Prämien und Vertragsverlängerungsstreitereien und Eventmarketing geht? Ich persönlich finde es ja schlichtweg einfach nur stillos, und auch den Fans gegenüber recht respektlos daß, die mittlerweile sportlichen Vertreter unseres Landes bei einem der bedeutsamsten und größten internationalen Sportwettbewerbe (welcher ja zudem auch wirllich nicht alle 14 Tage stattfindet) nicht einmal mehr offiziell empfangen werden, wenn sie in die Heimat zurückkehren, und daß sie es selber auch kaum einmal für nötig halten bei ihrer Flucht in den Urlaub ein paar kurze anständige Interviews in der Presse und im Fernsehen zu geben wenn sie als WM-dritter und Torschützenkönig zurückkehren geschweige denn kurz den begrüßenden Fans zuzuwinken. Damit verkommt die Nationalmannschaft eben zunehmend zu einem reinen Eventteam aus mehr oder weniger hoch bezahlten Profisportlern die eben vorwiegend quasi nach Söldnerart ausschließlich für die Prämienzahlung und Vertragsmodalitäten den Sportlichen Wettbewerb antreten, wie im modernen Vereinsfußball eben auch. Das ist hierbei sicherlich die tendentielle Entwicklung der letzten Jahre. Nur, was bleibt dann an alledem um unsere Nationalmammschaft wirklich noch nennenswert an "nationalem" und repräsentativem für unser Land übrig, wenn es im Kern eben doch nur noch um einen möglichst erfolgreichen Profifußball und den reinen Eventcharakter geht? Früher wurde die Herren Nationalmannschaft ja lediglich, so wie die Damennationalmannschaft übrigens bisher immer noch, nach der Rückkehr offiziell in Frankfurt vom DFB und ein paar sonstigen Offiziellen empfangen. Aber das wurde ja dem Eventcharakter zugunsten von einem größeren glitzernderen und bombastischeren Fanfest abgelöst, was ja zur Gelegenheit durchaus auch schön und gut war. Nur in diesen völlig überdimensionierten Eventschuh passt man als erneuter WM-dritter offenbar jetzt leider selber nicht mehr hinein.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub... Geändert von Aix Trawurst (13.07.2010 um 01:54 Uhr) |
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Aus meiner Sicht ist es sehr schwierig, den abgesagten Empfang zu beurteilen, da stehen vermutlich eine Menge Faktoren im Raum. Mich würde interessieren, wer Entscheidungsträger in solchen Fällen ist. Ist das Organisationskommitee des DFB für evtl. Zusagen für Empfänge der Ansprechpartner oder entscheidet die Mannschaft das selbst. Gesetzt der Fall, dass Ersteres zutreffen würde, würde bei mir ein Verständnisproblem auftreten, das würde ja darauf schliessen, dass man beim DFB den 3. Platz als ungenügend für einen öffentlichen Empfang betrachten würde. Laut offiziellen Aussagen der Verantwortlichen ist man aber durchaus sehr zufrieden mit dem Abschneiden der Mannschaft, zumal noch das Bundesverdienstkreuz an den Trainer und das Silberne Lorbeerblatt an die Spieler verliehen wird. Ich gehe eher davon aus, dass sich das Team gegen ein Begrüssungsevent ausgesprochen hat. Dafür würden auch genügend akzeptable Erklärungen aus meiner Sicht existieren. In erster Linie sehe ich da einen bunten Mix von Grippeerkrankungen, Anzeichen von Lagerkoller nach 8 Wochen Zusammengehörigkeit, Kräfteschwund und gemäßigter Enttäuschung innerhalb des Teams. Wer zweifelt da noch an nicht vorhandener Freude am Feiern mit den Fans?! Ich denke, die Jungs sind einfach nur platt, nur der Titel hätte da die letzten Kraftreserven noch wecken können. Ich möchte aber auch noch anmerken, dass die WM 2006 bekanntlich im eigenen Land stattgefunden hat, der Aufwand für eine Verabschiedungszeremonie bei den Fans war also somit aufgrund der örtlichen Nähe wesentlich einfacher zu gestalten bzw. vermutlich auch Bestandteil des Terminplans der Mannschaft, hier also mit Beschluss von oben.
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"Der Fanatismus ist die einzige 'Willensstärke', zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können ..." [Friedrich Nietzsche]
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#7
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In dem Zusammenhang möchte ich mal darauf verweisen, dass bei fast allen Massengaffenveranstaltungen beim Spiel um Platz 3 nix mehr los war. In der Köln-Arena waren z. B. nur 4500 statt sonst 18000. Die Außenveranstaltung an der Arena wurde sogar komplett abgesagt. Wie peinlich ist das denn? Bestätigt allemal meine Meinung zu den "Fans" von der Fanmeile oder ähnlichen Veranstaltungen. Nach 5 Wochen WM und 12 h Flugzeit muss sich kein Nationalspieler, der womöglich auch noch krank ist, eine solche Zirkusveranstaltung antun, nur damit Helga, Anja, Oliver und Otto noch ne Party haben. |
#8
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Den "Goldenen Ball" für den besten Spieler des Turniers hat nach meiner Meinung jedenfalls der Richtige bekommen. Forlán bei der Arbeit zuzusehen, gehörte zu den schöneren Seiten der WM. Neben seinen brillanten technischen Fähigkeiten und seiner "Rennen-und-Kämpfen-bis-zum-Umfallen"-Mentalität finde ich den als Menschen sehr symphatisch und er ist ein guter Beleg dafür, dass man auch als Fußballstar durchaus über eine gewisse Bildung verfügen darf.
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"Ja gut, ich sag mal so: Woran hat's gelegen? Das ist natürlich die Frage und ich sag einfach mal: Das fragt man sich nachher natürlich immer." |
#9
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Ich kann allerdings im Gegensatz zu Dir das Nichtfeiern bei der Ankunft verstehen. Man hat als Mannschaft die große Chance ins Endspiel einzuziehen und ist letztendlich gescheitert. So eine Chance hat mal als Spieler nicht allzu oft. Der Kopf und der Körper sind dann einfach ausgebrannt, man möchte einfach nur noch Urlaub machen. Man darf auch nicht vergessen, in knapp 5 Wochen beginnt der Ligaalltag wieder. Für die 1.000 Fans, die gestern umsonst am Flughafen standen ist es natürlich blöd gelaufen, aber niemand hat ihnen versprochen, dass die Spieler bei ihnen zum Grüßen vorbei kommen. Zitat:
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"Tradition ist die Bewahrung des Feuers – und nicht die Anbetung der Asche." Gustav Mahler |
#10
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Tipp: Zuhause gucken. Das entspannt ungemein. War auch meine Herangehensweise nach dem 1. Spiel und den da schon unerträglich gewordenen Lobeshymnen und Erwartungen (die man natürlich schon im Kleinen nach einem erfolgreichen Spiel der Alemannia erkennen kann).
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#11
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Die Fans, die da standen, die waren - so wie man das auf den Bildern beurteilen konnte, nicht volltrunken oder so, sondern da standen massenhaft Kinder, die nachts um 4 Uhr da ihren Platz erkämpft hatten (samt Eltern), um einen Blick auf die Spieler zu erhaschen oder vielleicht auch ein Autogramm zu bekommen. Da waren Plakate gemalt und gebastelt worden usw. Das machte auf mich nicht den Eindruck, als habe man da eine Party veranstalten wollen, sondern man wollte die Mannschaft begrüßen und sie mal sehen und ihrer Leistung Respekt zollen. Da wird sich 7 Wochen lang um jeden Kleinmist gekümmert bei der Mannschaft und in diesem Moment sah man sich seitens der Verantwortlichen nicht in der Lage, zu sagen: "Okay, da stehen nun 1000 Fans, da gehen wir mal 15 Minuten raus, zeigen uns, schreiben einige Autogramme und dann verabschieden wir uns wieder." Das ist mir, ehrlich gesagt, zu hoch, das versteh ich nicht. Da bricht sich keiner einen Zacken raus und bei allem Verständnis für Müdigkeit, Strapazen und dass man heim will: DSich nicht zu zeigen, das gehört sich einfach nicht und in der Bundesliga fällt mir kein Verein ein, der genauso gehandelt hätte, aus Angst, welcher Unmut darauf folgt. Das war in meinen Augen vollkommen unnötig, sich so eine Diskussion aufzumachen, denn es wäre einfach zu vermeiden gewesen. Diejenigen, die direkt weiter gemusst haben wg Anschlussflügen, die müssen da ja nicht hin, aber es war ja auch Zeit für einen Empfang mit der OB von Frankfurt. Seltsame Aktion. Geändert von Stephanie (13.07.2010 um 15:31 Uhr) |
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Ich fand, dass war eine sehr schwache Aktion der Nationalmannschaft, nicht wenigstens mal kurz den Fans am Flughafen zuzuwinken !
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#14
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Hätten wir denn einen Empfang nach einem verlorenen Halbfinale gefordert?
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. (Sokrates) |
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Rein hypothetisch könnte ich auch Fragen, ob wir den Empfang gefordert hätten nach einem verlorenen Champions-League Halbfinale Geändert von Acceptus AC (13.07.2010 um 17:28 Uhr) Grund: Man muss hypothetisch richtig schreiben, man muss hypothetisch richtich schreiben, man muss hypothetisch rischtisch schreiben |
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Hypowatt???
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Das bestreite ich doch auch nirgends, ob zurecht oder nicht...
Und Stephanie sagt es so, wie ich auch denke: Alles wird haargenau geplant, durchdacht und durchgeführt, bis zum letzten Spiel. Ob dies nun das Spiel um Platz 3 oder das Finale gewesen wäre ist dabei ja egal. Aber ab DANN wurd sich nur noch um den Weg raus aus Südafrika gekümmert, Richtung Heimat oder Urlaubsort. Und die, die das Team daheim oder sogar IN Südafrika unterstützt haben, werden mit wenig bis gar keiner Beachtung gestraft. Die Ausrede, für sich selbst und die Fans mehr zu wollen und einen 3. Platz nicht zu feiern, halte ich zu dem noch für recht schwach. Für das, was die bei der Quali zwischenzeitlich geboten haben, war es eine absolute Überraschung (zumindest für mich), wie sie bei der WM gespielt haben und welches Ziel erreicht wurde! Ich hatte das deutsche Team vor der WM nur bis zum 1/4-Finale eingeplant, allerdings nach dem Sieg gegen England und auch dann noch gegen Argentinien waren sie DAS Überraschungsteam der WM! Das kann man auch mal feiern... und zwar für einige wenige Momente auch am Flughafen. |
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