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Gute Besserung
Ob die Pressekonferenz zur finanziellen Lage der Alemannia am heutigen Tag eher Halloween oder mehr Reformationstag für die GmbH war, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Tatsache ist zunächst, dass Frithjof Kraemer ist nicht mehr Geschäftsführer der Alemannia GmbH ist. Kurz vor Beginn der PK hat ihn der Aufsichtsrat am Mittwochmorgen mit sofortiger Wirkung abberufen. Bis auf Weiteres ist Uwe Scherr alleiniger Geschäftsführer.
Dr. Meino Heyen, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia sprach von einer großen Enttäuschung. „Wir haben seit meinem Einstieg als Aufsichtsratsvorsitzender hervorragend zusammen gearbeitet, ich bin aber durchaus enttäuscht, wie uns die Problemwelle in den letzten Monaten überrollt hat.“ Die „Überraschung“ wirkte tatsächlich nicht gespielt, obwohl bereits seit Langem zum Beispiel hier in unserer Community mahnende Worte über die große Problematik an die Öffentlichkeit drangen. Ob die Abberufung einvernehmlich oder fristlos ist, wollte aus dem Gremium „aus arbeitsrechtlichen Gründen“ niemand kommentieren. Ein Verständnis für die „Überraschung“ fällt aber immer noch sehr schwer, zumal schon das Jahr 2010 nach eigenen Angaben lediglich nur durch die beiden Pokalerfolge gegen Mainz und Frankfurt gerettet werden konnte. „Wir dachten nach der Umfinanzierung, bei Null anfangen zu können. Nur drei Monate später stehen wir vor einem Scherbenhaufen“, führte Heyen weiter aus. Nachlaufende Kosten aus der Abstiegssaison und ein Saisonbeginn mit finanziellen Verlusten („Wir haben Service und Komfort aus der 2. Liga mit in die Dritte genommen“) seien die Ursachen. „Wir haben bei unseren Partnern, Gläubigern und Freunden jegliches Vertrauen verloren.“ Der erste Schritt verlorenes Vertrauen wieder herzustellen, soll durch die Freistellung von Frithjof Kraemer erreicht werden. „Die Entscheidung ist Bestandteil der Sanierung und gehört zum aktuellen Vorhaben, für eine lückenlose Aufklärung zu sorgen. Das Ziel ist es, die Alemannia wieder auf einen stabilen Weg zu bringen, an einer finanziellen Lösung arbeiten wir mit Hochdruck.“ Zurzeit ist ein externes Team von Experten aus dem Fußball- und Finanzbereich im Haus unterwegs, um für eine Klärung der finanziellen Lage zu sorgen. Die Insolvenz wurde in dieser Woche noch abgewendet durch „private Mittel aus den eigenen Reihen“. Die Mitglieder des Aufsichtsrates wollten weder Namen noch Summen oder Bedingungen (Darlehen oder Schenkung) dazu nennen. Auch für wie viele Tage oder Wochen das Geld reiche, wurde heute nicht kommentiert. Die Frage nach der Aufsichtsratspflicht wurde von AR-Mitglied Michael Nobis beantwortet. „Der Aufsichtsrat ist auf die Informationen der Geschäftsführung angewiesen. Wir haben alles getan was uns möglich war aufgrund der uns zur Verfügung gestellten Unterlagen.“ Ob es der Alemannia gelingt, kurzfristig ein neues Wirtschaftskonzept aufzustellen und vor allem die Altlasten loszuwerden, bleibt nach wie vor offen. wp
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Lieber abwarten als gar nichts tun. |
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