Erfolgreicher Fantreff mit Trainerteam

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Hochkarätige Gäste hatte die IG der Alemannia-Fans am Donnerstag im Fanhaus an der Liebigstraße zu Gast. Cheftrainer Peter Hyballa und Co-Trainer Eric van der Luer waren zu Besuch, erläuterten ihre Sichtweise vom modernen Fußball, gaben Auskunft über die Möglichkeiten, die sie am Tivoli vorfinden und stellten sich ausführlich den Fragen der Fans.

IG-Sprecher Dirk Heinhuis moderierte die Veranstaltung und ließ Peter Hyballa zunächst einmal seine ersten Eindrücke von Aachen und der Mannschaft schildern. Sehr angetan von der Stadt und ihren oft mit der Alemannia mitfiebernden Menschen beschrieb Deutschlands jüngster Profitrainer eine sehr junge Mannschaft, die viel lernen wolle und mit der es sehr viel Spaß mache zu arbeiten. Doch Peter Hyballa wollte das junge Alter seiner Spieler gar nicht so in den Vordergrund stellen. „Entscheiden ist vielmehr die Spielintelligenz des Einzelnen. Und man merkt schon, wo einzelne Spieler herkommen und wie sie bisher trainiert haben und ausgebildet sind. Das wiederum habe mit Alter wenig zu tun.“ Seit neun Wochen ist das neue Alemannia Trainer-Team (TW-Trainer Christian Schmidt war an diesem Abend verhindert, da er in der Nacht zum zweitem Mal Vater wurde – dazu herzlichen Glückwunsch) jetzt zusammen und hat versucht, eine neue Spielphilosophie in die Köpfe der Spieler zu bekommen. „Wir haben in den wenigen Wochen einen Crashkurs absolviert, teilweise mit Spielern, die zwei, drei Jahre in Aachen etwas ganz anderes gespielt haben.“

Dass dies ein Prozess sei, der noch lange nicht abgeschlossen ist, müsse jedem klar sein, erläuterte Eric van der Luer, der sich selbst eher als Partner denn als Co-Trainer von Peter Hyballa sieht. So verteidigte er auch die Mannschaft nach der Niederlage in Karlsruhe. „Es war nicht alles so schlecht, wie es teilweise gesehen wurde. Die Probleme lagen hauptsächlich bei den viel zu frühen Ballverlusten.“ Eric van der Luer bat um Geduld bei der Entwicklung der Mannschaft. „Wir werden noch manches Mal verlieren, vielleicht auch mal noch höher. Aber wir haben etwas angestoßen und sind überzeugt von den Spielern und unserem System. Wir können aber nicht erwarten, dass nach neun Wochen schon alles perfekt ist. Vielleicht dauert es 30 Spiele oder auch 70 Spiele.“ Die anwesenden Fans brauchten nicht lange, um zu merken, welch Feuer in den beiden Trainern steckt und das stimmte viele positiv. Auch in der Antwort auf die Frage, wie so ein Spiel wie beim KSC aufgearbeitet werde, erkennt man die Arbeitsweise von Peter Hyballa. „Die Aufarbeitung findet hauptsächlich auf dem Platz statt beim Training. Dort wollen wir viel das Spiel kopieren, denn darum geht es beim Fußball. Wir unterbrechen, korrigieren und bieten den Spielern verschiedene Lösungen an, die sie auf dem Platz je nach Situation umsetzen können.“ Bei der Frage nach den Unterschieden zwischen Junioren- und Profifußball sieht Peter Hyballa diese gar nicht so groß bei den Trainingsinhalten auf dem Platz. „Aber der öffentliche Rahmen ist natürlich ganz anders. Und ich war doch überrascht, wie wenig ausgebildet einige Profis in taktischer Hinsicht sind.“

Eric van der Luer kam zum Schluss noch auf die Arbeit im Nachwuchsbereich zu sprechen. „Ich bin Leiter von etwas, das es eigentlich gar nicht gibt, dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Fehlende Infrastruktur, kein Geld. Aber dafür kann sich unsere Arbeit doch sehen lassen. Nicht viele Vereine bringen seit Jahren Spieler aus dem Nachwuchsbereich in die Erste Mannschaft.“ Damit dies so bleibe, habe die Entwicklung des NLZ höchste Priorität. Im Gegensatz zu anderen Vereinen sei die Alemannia auf guten Nachwuchs angewiesen.

Fast genau ein Spiel mit 90 Minuten dauerte der Besuch des Trainerteams, das keine Frage offen ließ. Die Fans waren zufrieden und einige blickten anschließend optimistischer drein als vor der Veranstaltung. Entscheidend ist aber immer noch „auf dem Platz“. Die kommenden Wochen werden es zeigen.
wp