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Hauptversammlung abgebrochen
Wie erwartet konnte der vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Präsident Günter Reinartz keine Mehrheit bei der gestrigen Hauptversammlung der Alemannia erreichen. Im ersten Wahlgang stimmten lediglich 146 Mitglieder mit JA, während 345 ihre Ablehnung zum Ausdruck brachten und sich 50 Mitglieder der Stimme enthielten. In Folge dessen zogen die drei übrigen anwesenden Kandidaten Hilgers, Wolf und Leers ihre Kandidatur zurück.
Rekordbesuch bei der Alemannia, diesmal außerhalb des Spielfeldes. 658 stimmberechtigte Mitglieder wurden zu Beginn der Hauptversammlung von Alemannia Aachen gezählt, der Saal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach Begrüßung und Ehrungen bekamen auch in diesem Jahr die einzelnen Abteilungsleiter die Gelegenheit, die Aktivitäten und Erfolge ihrer Abteilungen zu präsentieren. Die beachtenswerten Erfolge, vor allem aber auch die vielen Bemühungen im Jugend- und Nachwuchsbereich wurden mehrmals mit viel Applaus honoriert. Prof. Dr. Horst Heinrichs berichtete in seiner letzten Amtsperiode von dem Verlust der Badminton-Abteilung (in gutem Einvernehmen), sowie vom Zuwachs einer Frauen- und Mädchenfußballabteilung. Die Mitgliederzahl der Alemannia beträgt aktuell 9.586, nachdem im Jahr 2007 die 10.000-Marke für eine kurze Zeit übersprungen werden konnte. Den Bericht der GmbH musste im Anschluss von Geschäftsführer Krämer vorgetragen werden. Dabei wurden den anwesenden Mitgliedern dramatische Zahlen genannt. So verschlechterte sich das Ergebnis nach Zinsen und Steuern von 2007 auf 2008 um gleich 4.943 Mio. Euro, wobei im Jahr 2008 ein Verlust von über 3,6 Mio. Euro eingeräumt werden musste. Der Rückgang der Erlöse um nahezu 10 Mio. Euro (2008: 17.703 – 2007: 27.475) wurde den staunenden Mitgliedern mit der ganzjährigen Zugehörigkeit zur 2. Liga erklärt. Für die kommende Spielzeit wurde der Etat von 17,5 Mio. Euro auf 24.5 Mio. Euro erhöht. Alemannia kalkuliert für die Saison 2009/2010 mit einem Zuschauerschnitt von 22.800 (08/09: 19.340). Die Mehreinnahmen aus Ticketverkauf und Businessvermarktung (Logen etc.) fließen nahezu gleich als Betriebskosten (6,5 Mio. Euro) wieder in die Stadion GmbH ab. Bereits bei der Entlastung von Vorstand und Verwaltungsrat wurde eine gewisse aggressive Grundhaltung vieler Anwesender deutlich. Mit deutlicher Mehrheit, aber auch mit ungewöhnlich vielen Gegenstimmen und Enthaltungen wurden die beiden Gremien nur entlastet. Nach dieser ersten Unruhe im Saal trat Präsident Heinrichs von der Bühne ab und wurde von den Mitgliedern von minutenlangem und stehendem Applaus begleitet. Verwaltungsratsvorsitzender Herwartz konnte sich nur schwer Gehör verschaffen und die Neuwahl des Präsidiums einläuten. Bis auf den abwesenden Dr. Karl-Theo Strepp stellten sich die Präsidiumskandidaten einzeln mehr oder weniger ausführlich vor. Präsidentschaftskandidat Günter Reinartz versuchte im Anschluss die anwesenden Mitglieder mit einer Präsentation von sich und seinen Zielen zu überzeugen. In folgenden Wortmeldungen wurde allerdings deutlich, dass dies wohl nicht bei allen Anwesenden gelungen war. Nicht nur die Luft, auch die Atmosphäre im Saal wurde nicht nur heißer, sondern auch gereizter und manches Wortgefecht, mal mehr, mal weniger emotional wurde zwischen den Herren Reinartz, Herwartz und den Mitgliedern ausgetragen. Zum Schluss halfen auch nicht mehr die Redebeiträge von AR-Vorsitzenden Dr. Jürgen Linden und AR-Mitglied Carlo Soiron, das Ruder noch herumzureißen. Um 23.17 Uhr wurde das Ergebnis der Abstimmung bekannt gegeben: von den inzwischen nur noch gültigen Stimmen von 541 stimmten lediglich 146 für den Präsidentschaftskandidaten Günter Reinartz, der damit die einfache Mehrheit noch weiter verfehlte als im Vorfeld viele spekuliert hatten. Verwaltungsratsvorsitzender Herwartz unterbrach daraufhin die Versammlung und erklärte nach einer kurzen Beratung im Anschluss, dass In Folge der Nichtwahl die drei übrigen anwesenden Kandidaten Franz-Wilhelm Hilgers, Klaus Dieter Wolf und Michael Leers ihre Kandidatur zurückgezogen hatten. Auf eine Fortsetzung der Versammlung wurde verzichtet. Laut Satzung muss es nun innerhalb von zwei Monaten zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen. Bis dahin bleibt das bisherige Präsidium kommissarisch im Amt, bekam aber von den Mitgliedern noch den Auftrag, die Neugründung der Handballabteilung voranzutreiben. Wer sich ernsthaft mit der komplexen Materie im Vorfeld der Versammlung auseinandergesetzt hatte, konnte vom Verlauf und dem Ergebnis eigentlich nicht überrascht sein. Ein Mitglied brachte es während der Versammlung auf den Punkt: „Die Zeit der schweigenden Mitglieder ist vorbei.“ Ein Ruhmesblatt für den Verein war der Abend gestern nicht. wp
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Lieber abwarten als gar nichts tun. |
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#2
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Irgendwie aber doch! Es sei denn, mit "Verein" meinst du in diesem Fall die Herren AUF der Bühne. Ich fand es durchaus beachtlich und erfreulich, wie (in den meisten Fällen) fair und gut begründet von Seiten der Basis argumentiert und diskutiert wurde. Da war nix mehr mit Stimmvieh und alles Abnicken - insofern kann man sehr wohl stolz sein auf den gestrigen Abend. Ruhmesblatt hin oder her.
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Alles wird am Ende gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende. (Oscar Wilde) |
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